Dienstag, 6. Mai 2014

Gott erfahren

Wir leben in einer bewegten Zeit, in der die Sünde mächtig, die Gnade jedoch überreich ist (vgl. Röm 5,20). Auf der ganzen Welt geschehen erstaunliche Bekehrungen, so wie die des Australiers Alan Ames (*1953), der seine Umkehr aus spiritueller Perspektive so beschreibt:

Bevor ich Gott kannte, wanderte ich blind durch eine Wüste, die ich mir in meiner Verweigerung gegenüber Gott selbst geschaffen hatte. Ich war allein in meiner Selbstsucht und Sündhaftigkeit und distanzierte mich von Gott und anderen Menschen, indem ich nur an mich dachte und mich nicht um sie kümmerte. Jeder meiner Schritte in dieser Wüste war ein weiterer Schritt weg von der Realität Gottes und tiefer hinein in die Illusion des Ichs. Der Sand, auf dem ich ging, waren die Menschen, auf die ich im Leben trat, indem ich sie be- und ausnutzte. Die immer heißere Sonne war das Inferno der Hölle, das durch meine Sünden in mich eindrang, um meine Seele zu verbrennen. Der sich steigernde Durst waren meine Süchte, die mir mein Leben entzogen. In der Blindheit meines Hochmuts bemerkte ich jedoch die unwirtliche Welt nicht, die ich geschaffen und in der ich gelebt hatte. Erst als eine Oase der Liebe vor mir autauchte und mich zu sich winkte, begann ich die Wahrheit zu erkennen. Als ich die Richtung wechselte und auf die Oase zusteuerte, wurde immer deutlicher, was für eine Welt ich mir selbst in der Sünde erschaffen hatte. An jenem herrlichen Tag, an dem ich die Oase der Liebe erreichte, zögerte ich. Ich war unsicher, ob ich in ihre Fluten steigen sollte, ob die Oase mich willkommen heißen oder ablehnen würde. Zögernd setzte ich einen Fuß ins Wasser, ohne zu wissen, was mich erwartete (...)
Dann tauchte ich ein in das Wasser der Liebe, und mein ganzes Sein wurde erfrischt, erneuert und rein. Als ich durch das Wasser aufschaute, konnte ich eine Quelle sehen, die sich in die Oase ergoss und sie erfüllte. Ich folge der Quelle mit meinem Blick bis zu ihrem Ursprung, und dort war Er, der mich liebt, hoch erhoben am Kreuz mit geöffneten Armen. Aus Seiner Seite, aus Seinem offenen Herzen, sprudelte die Quelle des Wassers. „Vergib mir, Herr!“, rief ich, da ich erkannte, dass Er mich liebt. Er hob Sein Haupt, lächelte mir zu und sagte: „Natürlich vergebe Ich dir, Mein Freund.“ Dann  sah ich, dass eine weitere Quelle aus Seiner Seite floss, eine Quelle des Blutes ...
Als mich das Blut überströmte, wusste ich, dass ich Ihn liebe.

Auszug aus dem Buch GOTT ERFAHREN von Alan Ames, übersetzt von Beatrix Zureich
(Zuerst erschienen in Maria - das Zeichen der Zeit)

Alan Ames in Deutschland & Schweiz, Mai 2014 - TERMINE
 

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