Montag, 10. November 2014

Geistheilung?

Mein Weg aus der Esoterik

Das neue Buch von Martina Schmilewski

Als ihr Sohn erkrankt, sucht sie Hilfe bei alternativen Heilmethoden. Martina pendelt mit dem Rosenkranz, wird zur Geistheilerin ausgebildet und erhält Weisungen eines Engels, der sie immer tiefer in die Welt der Esoterik und des Okkulten hineinzieht... bis die Seifenblase der Täuschung platzt. Bericht einer Esoterik-Aussteigerin, mit Hilfen zur Unterscheidung.

Erschienen im November 2014 beim Danielis-Verlag
Zu Beziehen beim Miriam-Verlag

Montag, 20. Oktober 2014

Sohn der Hamas

Seit Jahrzehnten kämpfen Palästinenser und Israelis um das Heilige Land. Es ist ein blutiger Konflikt, der von beiden Seiten mit äußerster Gewalt geführt wird und bislang unzählige Opfer gefordert hat. Ein Ende der Spirale der Gewalt ist trotz aller Friedensbemühungen der internationalen Gemeinschaft nicht abzusehen.

In diesem Kontext wächst der Palästinenser Mosab (* 1978) im israelisch besetzten Westjordanland auf. Er ist aber nicht irgendein Palästinenserjunge, sondern er ist der älteste Sohn von Scheich Hassan Yousef, einem der Gründer und spirituellen Führer der radikal-islamischen Hamas-Bewegung, die die Zerstörung des Staates Israel verfolgt. Mosabs Kindheit und Jugend ist geprägt von dem ständigen Konflikt, in den seine ganze Familie durch die exponierte Stellung seines Vaters involviert ist. Er wird Zeuge von Verhaftungen seines Vaters, Anschlägen auf israelische Siedler und Soldaten und sieht, wie Menschen vor seinen Augen sterben.

Als er eines Tages selbst ins Gefängnis kommt, erlebt er die Brutalität der Auseinandersetzung am eigenen Leib: stundenlange Verhöre und Folter gehören zur Strategie der israelischen Sicherheitspolitik. Um dieser Hölle zu entkommen, beginnt er mit dem israelischen Geheimdienst zu kooperieren. Er kommt auf freien Fuß und liefert dafür den Israelis Informationen über Pläne der Hamas und über die Aufenthaltsorte ihrer Anführer. Mosab sieht sich selbst als Doppelagenten. Er kann einerseits seine Familie, vor allem seinen geliebten Vater, besser schützen. Andererseits hofft er, an Waffen zu kommen, um die Leute vom Geheimdienst töten zu können. Mit der Zeit erkennt Mosab aber, dass er viel Gutes bewirken kann und mehr noch: dass die Leute vom israelischen Geheimdienst, besonders sein Führungsoffizier, gar nicht so schlecht sind, wie er früher in seiner Verblendung dachte. Er gibt schließlich seinen ursprünglichen Plan, alle Israelis grundsätzlich zu bekämpfen, auf und arbeitet freiwillig für den Geheimdienst.

Eine weitere Wende erfährt Mosabs Leben, als er mit dem christlichen Glauben in Berührung kommt. Durch eine Gruppe amerikanischer junger Christen lernt er die Bibel kennen, die er fortan immer bei sich trägt und eifrig studiert. So erkennt Mosab mit der Zeit immer deutlicher die Widersprüchlichkeiten des Koran und dessen Gottesbildes. Er übergibt schließlich sein Leben Jesus, lässt sich taufen und bricht vollkommen mit seinem bisherigen Leben. Er beendet seine Geheimdiensttätigkeit und verlässt Israel. Als er über eine israelische Zeitung seine Konversion zum Christentum bekannt gibt, verstößt ihn seine Familie. – Heute lebt Mosab in den USA und versucht, sich ein neues Leben fernab von Terror und Gewalt, Fundamentalismus und Fanatismus aufzubauen.

Das spannend geschriebene Buch von Mosab Hassan Yousef erlaubt einen Blick in eine Welt, die dem westlichen Betrachter normalerweise verschlossen bleibt: die Welt des organisierten religiösen Fanatismus. Es zeigt den Nahost-Konflikt und speziell das Innenleben der führenden Terrororganisation aus der Perspektive eines Insiders, eines Mannes, der direkten Zugang zum engsten Führungszirkel der Hamas hatte. Es entzaubert den „Mythos Arafat“ und legt offen, wie hinter den Kulissen der beiden großen palästinensischen Widerstandsorganisationen Hamas und PLO um Macht, Geld und Prestige gerungen wird. Darüber hinaus ist der Bestseller ein mutiges Glaubenszeugnis eines jungen Menschen, der für seinen Glauben einen hohen Preis bezahlen muss und der jetzt bemüht ist, aus seinem christlichen Glauben heraus Wege für einen dauerhaften Frieden in seiner Heimat aufzuzeigen.

Sohn der Hamas - Mein Leben als Terrorist
von Mosab Hassan Yousef

272 Seiten, Hardcover
Art.Nr.: 5421
Preis: € 22.95
Auch beim MIRIAM-VERLAG zu beziehen

Samstag, 18. Oktober 2014

100 Jahre Liebesbündnis

 Die internationale Schönstattbewegung feiert heute ihr 100jähriges Jubiläum. Begonnen hat alles 1914 in Vallendar bei Koblenz, als Pater Josef Kentenich und seine Studenten ein besonderes Liebesbündnis mit Maria, der dreimal wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt, schlossen. Heute hat sich die Gemeinschaft über die ganze Welt ausgebreitet.
Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!



O meine Gebieterin, o meine Mutter, Dir bringe ich mich ganz dar. Und um Dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich Dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Und weil ich also Dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich als Dein Gut und Dein Eigentum.
Amen

Freitag, 10. Oktober 2014

100 Jahre Schönstatt

Noch 10 Tage, bis die internationale katholische Schönstattbewegung ihr 100jähriges Jubiläum feiert. Hier ein kleiner Beitrag zur Einstimmung:


Die offizielle Hymne, gesungen von argentinischen Marienschwestern.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Ihre Erlebnisse mit Alan Ames

Wie in jedem Jahr möchten wir Sie auch 2014 wieder dazu einladen, von Ihren Erlebnissen, Geschichten und Heilungen, die Sie auf den Gebetstreffen mit Alan Ames erfahren haben, zu berichten.

Für uns sind dies immer Ermutigungen und bietet uns Gelegenheit, an uns zu arbeiten und kommende Vortragsreisen zu planen. Ihr ausdrückliches Einverständnis vorausgesetzt freuen wir uns natürlich, Ihre Berichte auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!

Alle Kontaktdaten finden Sie HIER.


Sehr froh über Rückmeldung sind in jedem Fall auch die Pfarreien bzw. die Gastgeber, welche Alans Dienst erst möglich machen. Kontaktdaten finden Sie online bzw. können Sie beim Miriam Verlag erfragen. Gerne leiten wir entsprechende Nachrichten auch an die betreffenden Stellen weiter.

Mittwoch, 17. September 2014

Gefährliche Meditation

Renate Frommeyer stellt im VIDEO ihr biografisches Buch "Gefährliche Meditation" vor:

Das BUCH können Sie auf unserer Homepage beziehen.

Samstag, 6. September 2014

Nie müde, nie mutlos!


„Nie müde, nie mutlos! Die Geduld, sagt der Heiland zur hl. Katharina, lebt nur von Mühseligkeiten und ist die unzertrennliche Gefährtin der Liebe. Gott alle Ehre, meinen Schwestern alle Freude, und mir alle Arbeit! Wer durchhält und tut, was er kann, immer im Vertrauen auf Gott, dem gelingt alles.“

Sr. M. Bertilla

Donnerstag, 4. September 2014

Alan Ames: Durch die Augen Jesu

Aus aktuellem Anlass möchten wir auf die wohl bekannteste und beliebteste Buchreihe von Alan Ames, "Durch die Augen Jesu" hinweisen.

 "Ich weiß, dass Du Dir manchmal Fragen über deine Vergangenheit, deine Zukunft, dein Leben stellst. Du fragst dich, wozu das alles ist, was der Grund für dein Hiersein ist. Nun, du stellst dir all diese Fragen, weil Gott nicht in deinem Leben ist. Mit Gott in deinem Herzen würdest du die Bedeutung des Lebens kennen. Denke an die Zeiten, wo du freundlich zu den Menschen gewesen bist, sie dich aber ablehnten, denke daran, wie du dich fühltest - ein bisschen ärgerlich, ein wenig verletzt und manchmal sogar minderwertiger als sie. Mit Gott in deinem Leben würden dieser Ärger und der Schmerz weniger, und du würdest verstehen, dass du nicht geringer oder besser als sie bist, sondern gleichwertig in Gottes Augen. Denke auch daran, wie du manchmal, als ein Unglück nahe zu sein schien, gesagt hast: "Wenn es einen Gott gibt, dann hilf mir!" Und wie das Unglück nie passierte. Siehe dann, dass du gebetet hast, und dass Gott in seiner Barmherzigkeit dein Gebet beantwortet hat. Schließe daraus, dass wenn du mit Liebe und Hoffnung zu Gott betest, deine Gebete beantwortet werden, gerade wie es schon so oft in deinem Leben geschehen ist. Versuche jeden Tag ein wenig zu beten, nur ein paar Worte, und sieh dann, was Gott in deinem Leben tun wird."
(Buchauszug "Durch die Augen Jesu", Bd 1)

Über das Buch

1996 begann Jesus, Alan Ames Begebenheiten zu zeigen, die sich ereigneten, als Jesus mit seinen Jüngern durch das Heilige Land zog. Dabei fasziniert die Art, wie Jesus die Dinge sieht, so daß unser eigener Alltag bereichert wird. Das überwältigend positive Echo vieler Leser beweist, wie der Originalton Jesu auch heute den Menschen mitten ins Herz trifft.

Alan Ames 2013 auf die Frage, was Erfolg und Faszination des Buches ausmache:
"Der Grund liegt in der Liebe, die der Herr Jesus in diesem Buch enthüllt… Seine Liebe zu allen Menschen. In den Aposteln sehen wir die Schwächen, die wir haben, und wir sehen, wie alle (außer einem) diese Schwächen in Christus überwanden, und wie auch wir sie überwinden können. Eine weitere wundervolle Gnade ist, dass der Herr Seine menschliche Natur zeigte und wie Er unsere Gefühle teilt. Ich kann Gott nicht genug danken für dieses Buch. Es hat durch Seine Gnade das Leben vieler Menschen verändert."
(Das komplette Interview finden Sie hier.)

In englischer Sprache gibt es mittlerweile eine offizielle Facebookseite zum Buch.

Stimmen aus aller Welt:


So viel Ermutigung in nur einem Buch...wow!

"Das Faszinierende ist die Natürlichkeit, Einfachheit und zugleich Weisheit, mit der Jesus von seinen Reisen erzählt, von seinen Jüngern, und wie er durch seine Liebe die Menschen berührt hat und durch dieses Buch neuerlich machen möchte.
Gold wert"

"Dieses Buch hat mein Leben nachhaltig verändert. Ich habe so einige Bücher gelesen, doch durch dieses Buch, bin ich nicht nur dem Glauben näher gekommen, sondern auch sehe ich , wie ich den Problemen im meinen Leben die Stirn bieten kann.
Ein Buch das ergreift und einlädt es mit zu erleben. Ein Buch, das den Menschen die auf der Suche nach der Warheit und Liebe weiter hilft und sie wissen lässt, dass sie geliebt werden. Ich empfehle dieses Buch in jeder Lebenslage.
Auch als Hilfe und vor allem als Hilfe in schweren Lebenssituationen."

"Schlicht, doch sehr tief (...)"

"Vielleicht das beste Buch, das ich je gelesen habe."

"Was soll man zu diesem Buch sagen. Klein, unscheinbar und es steckt dennoch voller Wunder.Die Art und Weise, wie die Geschichten über das Leben Jesus erzählen ist faszinierend, fesselnd. In keinem anderen Buch ist mir eine so tolle erzählweise begegnet. So lebendig, anschaulich, wer es gelesen hat, weis was ich meine.
Hier geht es um das schönste, was jeder Mensch zu bieten hat: Liebe
Die Geschichten werden Jugendliche und Erwachsene begeistern :)"

"Eine echte Bereicherung für jeden Christen"

"Es ist oft gar nicht leicht mit den "Augen Jesu" die Welt zu sehen. Dieses Buch hat mir sehr dabei geholfen, die Liebe und die Vergebung konkreter zu leben. Viele Begegnungen und Gespräche im Buch, lassen sich gut auf die heutige Zeit übertragen. Dies wiederum zeigt, dass sich die Probleme der Menschen im Grunde kaum verändern, und Jesu Botschaft immer aktuell ist."

"Berührt das Herz und hilft dem Christen, Jesus noch mehr zu folgen."


Mittwoch, 3. September 2014

Maria Bertilla - Helferin der Kranken

Im Jahr 1888 in Brendola nahe Venedig geboren, wuchs Anna Francesca Boscardin als ältestes Kind einer Bauernfamilie auf. Sie besuchte die Schule nur drei Jahre lang und arbeitete hart auf dem Feld. Von klein auf hatte sie eine Vorliebe für Gott und das Gebet, so dass sie – was damals eine große Ausnahme war – bereits mit acht Jahren zur hl. Kommunion zugelassen wurde. Doch ihr Leben war nicht einfach: Ihr Vater Angelo sagte später im Seligsprechungsprozess aus, er sei eifersüchtig, gewalttätig und oft betrunken gewesen. Darunter litt seine Familie sehr. Die kleine Anna, die keine herausragenden Talente zu besitzen schien, stieß trotz ihres friedlichen, ausgeglichenen Wesens sogar in ihrer Umgebung auf Ablehnung. Sie wurde das Ziel so mancher Spöttelei, man rief ihr nach, sie sei eine lahme Gans und dumm.

Mit 16 Jahren erfüllte sich für sie ein großer Traum, als die Dorotheenschwestern sie ins Noviziat aufnahmen. Zur Novizenmeisterin sagte Anna, die nun den Namen Sr. Maria Bertilla angenommen hatte: „Ich kann nichts. Ich bin ein armes Ding, eine Gans. Lehren Sie mich! Ich möchte eine Heilige werden!“

Im Kloster wirkte die Heilige zuerst in der Küche und in der Wäscherei, bis sie zur Krankenschwester ausgebildet wurde. Während des Ersten Weltkriegs zeigte sich die wahre Heiligkeit der einfachen Schwester, die sich sonst stets im Hintergrund hielt und nur durch ihre Frömmigkeit, unendliche Geduld und liebende Güte aufgefallen war. Sie betreute Kinder in der Isolierstation des Spitals, die an Diphterie litten, aber auch TB-Kranke, Kriegsverletzte und viele andere.

Nachdem bei ihr ein Tumor festgestellt worden war, starb sie im Alter von 34 Jahren nach einer Operation und heldenmütig ertragenem Leiden. Nur 42 Jahre später wurde sie von Papst Johannes XXIII. zur Ehre der Altäre erhoben. Auf die Fürbitte der hl. Maria Bertilla geschahen viele Heilungen.

Zeugenberichte über Sr. M. Bertilla

Eine Mitschwester bezeugt: „Während der Kriegszeit war ich mit Sr. Bertilla in einem Lazarett mit 60 Kranken, die ansteckende Krankheiten hatten. Wir waren dort drei Schwestern in der Zeit, als Treviso geräumt werden musste, als die Flugzeuge, das Donnern der Kanonen und das Knattern der Maschinengewehre überall Schrecken verbreiteten und Kugeln Tag und Nacht durch die Fenster flogen. Was aber tat Sr. Bertilla beim ersten Alarmzeichen? Schweigend griff sie zum Rosenkranz und ging ganz bleich durch die Baracken, um die Kranken zu holen.

Die, die nicht gehen konnten, nahm sie auf ihre Arme und trug sie in die Kirche, wobei sie immer wieder sagte: ,Habt keine Furcht, meine Lieben, wir sind bei Jesus.‘ (Die Kirche befand sich im Erdgeschoß, und dorthin trug sie die Kranken aus den oberen Stockwerken.) Nachts überquerte sie unter dem Feuer der Geschütze unerschrocken und voll Vertrauen den Hof. Die Splitter der Granaten schlugen ringsum ein. Wir sagten ihr immer wieder: Genug, Sr. Bertilla, passen Sie auf, dass wir nicht noch im Hof verbrennen! Sie antwortete, sie könne nicht ruhen, bevor sie nicht alle in Sicherheit gebracht habe. Ihre Liebe war heroisch!“

In ihrer freien Zeit versammelte Sr. Bertilla die Kinder um sich, die nicht das Bett zu hüten brauchten, und führte sie in die Kapelle des Hospitals. Dort hieß sie die Kinder entweder an der Kommunionbank oder auf der ersten Stufe des Altars niederknien und betete mit ihnen leichte und kurze Gebete. Die Allerkleinsten hob sie sogar in die Höhe, um ihnen das Türchen des Tabernakels zu zeigen, und belehrte sie, dass der Heiland darinnen sei, der uns so sehr liebt.

Ein Mädchen von acht Jahren brach beim Verlassen des Krankenhauses in bitteres Weinen aus. „Warum weinst du?“, fragten die Ärzte, „freust du dich nicht auf zu Hause?“ Das Kind antwortete: „Ich weine, weil ich die Schwester so lieb habe!“ Sie meinte Sr. Bertilla. Wie oft riefen die Kranken voll Erstaunen: „Diese Schwester verliert nie die Geduld!“ Professor Rubinati, der Chefarzt, sagte über sie: „Welche Ergebenheit bei Zurechtweisung! Nie ein Wort der Rechtfertigung, nie eine Widerrede! ... Sie war eine ideale Schwester, eine Krankenpflegerin ohnegleichen!“

Aus Sr. Maria Bertillas Tagebuch

„Alles für Jesus und seine Liebe; alles sei zur größeren Ehre Jesu!“

„Gehorsam in allem, besonders in den kleinsten Dingen! Ich will mir immer vor Augen halten, dass eine Schwester ohne Gehorsam nichts anderes ist als eine Maske.“

„Ich will die Augen beherrschen, besonders in der Kirche. Ich will nur umherschauen, wenn es notwendig ist ... Wieviel Unheil stiftet die Phantasie an und hat sie schon angestiftet! Heute will ich immer entweder an Jesus denken oder an das, was mein Amt von mir verlangt.“

Heilung auf Fürsprache Sr. Bertillas

Der 15-jährige Ottogrino Grigolato stürzte im Mai 1923 vom Fahrrad und fiel ins Koma. Die Ärzte stellten später eine Gehirnentzündung fest. Nach vier Tagen waren der linke Arm und das linke Bein gelähmt. Kurz darauf wurden ihm die Sterbesakramente gespendet, denn die Ärzte hielten den Fall für verloren. Sie sagten, nur ein Wunder könne noch helfen. Die Krankenschwester riet den verzweifelten Eltern, die wenige Monate zuvor im Ruf der Heiligkeit verstorbene Sr. Maria Bertilla anzurufen. Man begann sofort mit einer Novene, um die Heilung zu erbitten. Am selben Abend trat eine Besserung ein, tags darauf war das Fieber verschwunden. Am dritten Tag der Novene verschwand die Lähmung, am sechsten Tag wurde der Junge von den Ärzten entlassen, da er völlig gesundet war.

Im März 1925 wurde beim Landwirt Sebastian Fasan aus San Martino di Lupari ein bösartiger Tumor am Oberkiefer diagnostiziert. Bald darauf konnte Sebastian nicht mehr schlucken. Die Ärzte rechneten mit seinem Tod innerhalb einer Woche. Eine Krankenschwester gab ihm ein Bild der Sr. Bertilla, das er mit nach Hause nahm. Am selben Abend betete seine Familie mit den Nachbarn die ersten Gebete einer Novene zu Sr. Bertilla. Am Schluss der Gebete fühlte der Kranke ein Nervenzucken, und es schien ihm, als ob sich etwas entspanne. Er bat um Wasser und konnte es schlucken. Danach konnte er sogar Suppe zu sich nehmen. Er hatte keine Schmerzen mehr. Am folgenden Tag aß er mit seiner Familie ohne irgend eine Schwierigkeit: Er war geheilt.

Aus: P. Benedikt Stolz OSB, "Maria Bertilla"

Montag, 1. September 2014

Die Mutter Jesu - Worte Mariens

Die Mutter Gottes will uns wirklich eine Mutter sein, uns beistehen im täglichen Leben und uns zu Gott hin führen. Dies wird deutlich in den Worten, die der australische Mystiker Alan Ames (*1953) von der Gottesmutter Maria empfing. Im Folgenden zitieren wir einige davon:

Leiden lindern

Als Jesus als Baby in meinen Armen lag und in meine Augen schaute, spürte mein Herz, wie Seine Liebe mich berührte, und meine Seele spürte, wie Sein Geist den meinen erfüllte. Dann, als Er mir zulächelte, wusste ich, dass ich nie Seine Liebe verlassen wollte, dass ich nie von Ihm getrennt werden wollte. Ich wusste auch tief in meinem Herzen, dass ich Ihn eines Tages vor meinen Augen leiden und sterben sehen musste. Ich wusste um Seinen Schmerz, und doch erfüllte mich Seine Liebe und hob mich darüber hinweg. So kann es für jene sein, die heute leiden. Indem sie in Jesu liebevolle Augen blicken und sich im Herzen an Seinem gütigen Lächeln erfreuen, werden sie die Kraft finden, Ihm, der am Kreuz hängt, ihren Schmerz zu geben, und sie werden die Kraft finden, ihren Schmerz freudig und mit Liebe zu tragen.

Schwanger mit Jesus

Als ich Jesus in meinem Schoß trug, konnte ich Seine Liebe in meinem Innern wachsen fühlen. Jeder Augenblick war ein Augenblick der Glückseligkeit, ein Augenblick, der zu schätzen war, und ein Augenblick der Liebe. Alle Beschwerden waren gering, als ich den Sohn Gottes in mir trug. Aller Schmerz schien so klein, als Jesus mich mit Seiner Gegenwart erfüllte. Alles, was ich durchmachte, wurde zu wundervollen Gnaden, als der Heilige mich stärkte, während Er in meinem Schoß lag.
Bald erkannte ich, dass Jesus es war, der mich trug und jeden Augenblick zu einem Geschenk Seiner Liebe zu mir machte. Ich wusste, dass Jesus, sobald Er geboren war, vom ersten Augenblick an damit beginnen würde, die ganze Menschheit zu tragen als Sein Geschenk der Liebe an sie.

Zusammen feiern

Da war ein kleiner Junge, der eines Tages kam und sich auf meinen Schoß setzte. Er schaute mit großen, runden Augen zu mir auf und sagte: „Dein Jesus ist ein lieber Mann! Er kam und spielte mit mir.“ Während ich dieses Kind ansah, sagte ich sanft mit einem Lächeln: „Ja, Jesus ist lieb, und Er liebt es, mit Kleinen wie dir zu spielen.“ - „Er spielte lange Zeit, und es hat Spaß gemacht“, sagte der Junge ehrlich. Dann legte er seinen Kopf an meine Schulter und sagte: „Du bist auch lieb! Ich mag dich.“ Ich strich ihm übers Haar und sagte: „Ich hoffe, dass alle Jesus so sehen werden wie du.“ Der Junge schlief ein, als ich ihn sanft wiegte und ihm leise einen Psalm vorsang. Die Wärme und Liebe, die ich von diesem Kind ausgehen fühlte, erfüllten mein Herz mit Freude, und mit dem Singen des Psalms übergab ich diese Freude Gott. Ich sah dann, wie Jesus das Herz dieses Jungen auf eine Weise berührt hatte, die ihn zu mir führte, damit ich mich in Liebe mit dem Kind vereinen und unsere Liebe Gott übergeben konnte. Wie viele Menschen denken, dass ich es bin, die sie zu Gott bringt, und vergessen, dass es Gott ist, der sie zu mir bringt, damit wir zusammen die Barmherzigkeit Gottes feiern können!

 Aus "Worte Mariens" von Alan Ames

Im September 2014 besucht Alan Ames Österreich, Südtirol und die Schweiz. Genauere Infos finden Sie hier.

Samstag, 30. August 2014

Sich dem Willen Gottes anvertrauen


"Lebendiger Glaube ist, sich dem Willen Gottes anvertrauen; überzeugt sein, dass die Gnade, die Gott schenkt oder nicht, dass das, was geschieht, immer dass Bessere für uns ist."

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 29. August 2014

"Reicht das so?"

Geschichten, die das Leben schrieb, können den Glauben und das, worauf es im Christentum wirklich ankommt, oft besser verdeutlichen als theoretische Abhandlungen. Abbé Pierre Lefèvre stellt uns – im dritten Band von „Kleine Geschichten – große Wahrheiten“ – solche Geschichten vor:

Wenn man auf den Bus warten muss, hat man oft das Gefühl, Zeit zu verlieren. Aber nicht immer ist es verlorene Zeit. Eine Frau aus Deutschland erzählt:

Vor drei Jahren wartete ich in einer Großstadt auf den Bus. Er kam und kam nicht. Da näherte sich eine Prostituierte. Als sie versuchte, sich an die Männer in unserer Nähe heranzumachen, rief ich innerlich zu Jesus: „Du bist der Retter, rette sie!“ Als die Frau bei den Männern keinen Erfolg hatte, kam sie auf mich zu. Ich wischte sorgfältig die Regentropfen vom Sitzplatz neben mir weg. Sie staunte über meine Geste und fragte, weshalb ich das tue. – „Ich möchte verhindern, dass Sie sich schmutzig machen.“ Sie steht staunend da und sagt: „Das ist aber nicht gerade häufig, diese Aufmerksamkeit für andere.“ – „Das stimmt, und deshalb ist man ja auch oft allein.“ Sie stößt einen tiefen Seufzer aus und sagt: „Einsamkeit, das kenne ich!“ – Ich entscheide mich, sie zu duzen, und wage den ersten Schritt: „Du kennst die Einsamkeit, aber kennst du auch Jesus?“ Sie überlegt. „Ist das der, den sie Christus nennen?“ – „Ja, er ist dein Retter.“ – „Er kann mich retten? Wann?“ – „Ich weiß es nicht, bitte ihn darum. Er kommt und rettet dich.“
Sie steht auf, faltet die Hände, schließt die Augen und fleht laut: „Jesus, rette mich!“ Dann wendet sie sich wie ein kleines Mädchen, das sein Bestes versucht hat, an mich und fragt: „Reicht das so?“ „Ja, das reicht. Mach das oft so, dann wird er dich retten.“ Da gerade der Bus kam, kritzelte ich schnell meine Telefonnummer auf einen Zettel und gab ihn ihr.
Mehrere Monate vergingen. Eines Abends rief sie mich an und bat darum, mich mit ihr zu treffen. Sie fügte hinzu, sie sei nicht allein. In der Tat, als ich ankam, waren da fünf Prostituierte. Sie erzählten mir, jeden Tag träfen sie sich, um eine halbe Stunde lang zu wiederholen: „Jesus, du bist der Retter. Komm und rette uns!“ Sie luden mich ein, mich ihnen anzuschließen, wenn ich könnte.
In den folgenden Monaten wuchs die Gruppe. Schließlich waren es 27 Personen. Manchmal versuchte ich, ihnen eine kleine Katechese zu halten, doch sie antworteten mir: „Das wissen wir schon. Jesus hat es uns gelehrt!“
Heute, nach zwei Jahren, haben diese Prostituierten im Sakrament der Versöhnung eine Antwort auf ihr Beten empfangen und beschlossen, ihr Leben radikal zu ändern. Oft haben sie auf ganz unerwartete Weise Arbeit gefunden, viele haben kirchlich geheiratet, Kinder bekommen und führen ein Familienleben in Treue und im Gebet. Einige machen sogar eine Katechetenausbildung, um dann Zeugnis zu geben von der wunderbaren Begegnung, die ihr Leben verändert hat. Für Gott ist nichts unmöglich!

Aus "Kleine Geschichten - Große Wahrheiten (Band 3)" von P. Pierre Levebvre

Montag, 25. August 2014

Die vergessene Familie


„Die Familie ist das Vaterland des Herzens“, sagt ein geflügeltes Wort. Ohne Familie wird unser Herz über kurz oder lang an Heimweh erkranken. Das Heimweh der Herzen nach der Liebe einer Familie scheint heute zu einer Volkskrankheit geworden zu sein. Das Heer der Einsamen wächst, Alleinsein wird zur Epidemie. Selbst wer eine wundervolle Familie hat, ist nicht gefeit vor Zeiten der Einsamkeit. Denn auch die beste Familie kann nicht stets da sein, wenn wir sie brauchen. Trotzdem sind wir nie allein. In jedem Moment sind wir mit der „vergessenen Familie“ verbunden – mit unseren Eltern und Geschwistern in Christus, die uns in die Ewigkeit vorausgegangen sind. Obwohl sie zur „Gemeinschaft der Heiligen“ gehören, denken wir wenig an sie. In Christus aber bilden sie unsere Familie, die Kirche, zu der die auf Erden lebenden Christgläubigen genauso gehören wie die Verstorbenen, die noch in der Läuterung befindlich sind, sowie all jene, die sich bereits in der himmlischen Seligkeit befinden (vgl. KKK 962).

Die Gemeinschaft der Heiligen

Von der seligen Anna Katharina Emmerick († 1824) wissen wir, dass sie als kleines Mädchen oft den hl. Johannes der Täufer in Gestalt eines Kindes sah, der sie begleitete in ihrem Beten und Arbeiten. In neuerer Zeit leuchtet das Beispiel des nordvietnamesischen Bruders Marcel Van auf: Nach der Lektüre der Geschichte einer Seele, dem Tagebuch der hl. Theresia von Lisieux († 1897), bat er Gott um die Gnade, dass diese Heilige ihm auf seinem Lebensweg beistehe. Wie staunte Bruder Marcel, als die hl. Theresia kurz darauf selbst zu ihm zu sprechen begann! Wie eine leibliche Schwester stand sie ihm bei auf seinem Weg zur Heiligkeit, bis er mit nur 31 Jahren im Jahr 1959 in einem kommunistischen Arbeitslager starb (vgl. Bruder Marcel Van – Kurzbiographie).„Selig sind, die nicht sehen, aber doch glauben“ (Joh 20,29), sagte Jesus. Wir haben keine Visionen von den Heiligen, sind aber eingeladen, an die Gemeinschaft der Heiligen zu glauben, unseren Weg im Alltag „an der Hand der Heiligen“ zu gehen, sie kennenzulernen, ihre Biographie zu lesen. Ihr Vorbild kann und will uns Mut, Inspiration und Hilfe schenken auf unserem Weg.
Warum bitten wir die Heiligen nicht häufiger um ihren Beistand? Sie kennen die Versuchungen und Prüfungen des Lebens und warten nur darauf, vor Gott fürbittend für uns einzutreten. Doch nicht nur in Notlagen sind die Heiligen verlässliche Begleiter. Man kann z.B. den Patron der Heimatpfarrei oder des Wohnorts bitten, uns auch im Alltag beizustehen und uns zu inspirieren, wie wir nach seinem Beispiel die Liebe zu Gott und den Mitmenschen leben können, auch wenn es oft nicht leicht ist. Wer sich um Angehörige sorgt, kann deren Namenspatrone um besonderen Schutz für sie bitten. Steht eine schwierige Begegnung bevor, dürfen wir die Namenspatrone beider Parteien einladen, betend „dabei zu sein.“
Wer Kranke pflegt, wird im hl. Bruder Konrad von Parzham eine Stütze finden, und wer Kinder betreut, dem sei der hl. Don Bosco ein Freund und Helfer. Ein Blick zu den Heiligen, die auch in schweren Zeiten Gott und die Menschen liebten, schenkt uns neuen Mut und vertreibt das Selbstmitleid sowie die Einsamkeit.

Erinnerung an die Entschlafenen

Zur „vergessenen Familie“ gehören heute vor allem unsere Verstorbenen: aus den Augen, aus dem Sinn ... Das gilt vor allem für die vor langer Zeit Verstorbenen. Der Katechismus (KKK 958) stellt fest: „Unser Gebet für die Verstorbenen kann nicht nur ihnen selbst helfen: wenn ihnen geholfen ist, kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden.“ Die Mystikerin Mechthild Thaller-Schönwerth († 1919) bezeugt die Dankbarkeit der Seelen im Fegefeuer, für die sie Gebete und Werke der Sühne aufopferte. Nachdem ihnen dadurch geholfen worden war, wurde die Fürbitte dieser Armen Seelen wirklich „wirksam“: Mechthild bezeugt, dass diese Seelen ihr sogar ganz real bei schwerer Arbeit halfen, die sie allein kaum geschafft hätte. „Die geringste unserer Handlungen wirkt sich, wenn sie aus Liebe geschieht, zum Vorteil aller aus. Dies geschieht in der Solidarität mit allen lebenden und toten Menschen, die auf der Gemeinschaft der Heiligen gründet“ (KKK 953).
Der Alltag bietet jedem von uns zahl reiche Gelegenheiten, diesen Vorteil zugunsten aller Lebenden und Verstorbenen praktisch umzusetzen. Vielleicht strapaziert jemand meine Geduld, dann kann ich z.B. den hl. Franz von Sales durch ein Stoßgebet um seine Sanftmut bitten. Gleichzeitig wird der Vorfall zu einem Gebet, wenn ich Gott bitte, den Seelen im Fegfeuer dadurch eine Gnade zu schenken. Auch alles Frohe können wir mit unserer „vergessenen Familie“ teilen und die Heiligen bitten, unsere Freude wie ein Geschenk vor Gott zu tragen und ihn zu bitten, dadurch einem Leidenden Gnade zu schenken.
„Wer glaubt, ist nie allein!“, sagte Papst Benedikt XVI. Wir sind eingeladen, unsere Bande der Freundschaft zu erneuern, die uns mit den Heiligen und mit den Verstorbenen verknüpfen. Wenn wir weltlich leben, bleibt das Leben flach und eindimensional, weil die Welt uns lehrt, vor allem an uns selbst zu denken. Die Gemeinschaft der Heiligen, zu der wir uns jeden Sonntag im Credo bekennen, macht unser Leben noch reicher, tiefer und dreidimensional, dreifaltig. Deshalb sagt Paulus (Eph 3,17ff): „In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.“

Beatrix Zureich

Zuerst erschienen in "Maria - das Zeichen der Zeit" (MZZ) Nr. 163

Samstag, 23. August 2014

Glauben



Die Menschen, die glauben, sind wie große Bäume, die eine Wurzel im Erdreich haben. Wer nicht glaubt, ist wie ein Baum ohne Wurzel oder eine schwache Pflanze – sie wird beim kleinsten Windhauch weggetragen.

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 22. August 2014

Maria Magdalena


Aus den Erlebnissen mit Resl von Konnersreuth

Rund 30 Jahre lang war Anni Spiegl eine Freundin der Familie Neumann und besonders der stigmatisierten Resl († 1962). Ein Jahr nach dem frühen Tod der Mystikerin veröffentlichte sie ihre Erinnerungen, in denen sie die gemeinsamen Unternehmungen, den Widerstand gegen die Nazis, die Wohltätigkeit der Familie Neumann gegenüber Armen und Verfolgten sowie viele Visionen und übernatürliche Erlebnisse Resls beschreibt. Am 13. Februar 2005 leitete der damalige Regensburger Bischof Gerhard L. Müller ihren Seligsprechungsprozess ein. Im Folgenden zitieren wir aus Anni Spiegls Aufzeichnungen:

Die hl. Maria Magdalena

Resl hegte eine besondere Liebe zur hl. Maria Magdalena. Sie muss sehr schön gewesen sein. Resl begegnete ihr in mehreren Visionen. Nach Resls Erzählung ist sie die Schwester von Martha und Lazarus. Sie ließ sich ihr Erbteil auszahlen und nahm Wohnung auf ihrem Gut Magdala, wo sie ein sehr leichtes Leben führte. Magdalena war schön gekleidet und geschmückt. Die Fußkettchen klirrten leise beim Gehen. Bei ihrer ersten Begegnung mit Jesus wollte sie nur den schönen, interessanten Mann sehen, von dem die ganze Stadt sprach. Bei Magdalena war es keine plötzliche Bekehrung wie bei Paulus. Bei ihr war es Liebe, die erst geläutert werden musste.

Magdalena merkte bald, dass Jesus anders war als die anderen, sie suchte seine Nähe. Ihre Bekehrung war endgültig, als er im Haus des Simon zu ihr sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben, geh hin in Frieden!“ Nun gab es für sie keine Furcht und kein Zurück mehr.

Resl sah Magdalena unter dem Kreuz, von Blut benetzt, und am Ostermorgen als Erste zum Grab eilen. Sie ist gelaufen. Ihr schönes, volles Haar fiel ihr ins Gesicht, so dass sie es immer wieder hinausstrich. Auch Resl machte die gleiche Bewegung mit (als sie die Vision schaute). Maria kam als Erste zum Grab, während die anderen Frauen in einiger Entfernung stehenblieben. Sie fand das Grab leer und lief suchend durch den Garten. Da sah sie einen Mann vor sich, den sie für den Gärtner hielt. Ihn fragte sie: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Dann die Antwort: „Myriam!“ Da erkannte auch Resl den Heiland. Ihr Gesicht strahlte (...)

Aus: Anni Spiegl, Leben und Sterben der Therese Neumann von Konnersreuth

Mittwoch, 20. August 2014

Sie riskieren viel!


Geschichten, die das Leben schrieb, können den Glauben und das, worauf es im Christentum wirklich ankommt, oft besser verdeutlichen als theoretische Abhandlungen. Abbé Pierre Lefèvre stellt uns – im dritten Band von „Kleine Geschichten – große Wahrheiten“ – solche Geschichten vor:

Ein Pfarrer in Paris konnte die letzten Momente im Leben einer Frau aus seiner Pfarrei nicht vergessen. Diese Frau hatte den Sakramentenempfang abgelehnt, doch auf die Bitte ihrer Tochter hin erklärte sie sich schließlich mit einem Besuch des Pfarrers einverstanden. Der Priester merkte schnell, dass die Sterbende verbittert und nicht im Frieden war. Er fragte sie, ob er etwas tun könne, um es ihr leichter zu machen. Sie gab keine Antwort. Er fragte sie, ob es vielleicht jemanden gäbe, dem sie böse wäre. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte sie: „Ja, ich bin meinem Bruder böse. Er hat mir meinen Erbteil gestohlen, das werde ich ihm nie verzeihen!“
Der Priester erinnerte sie an die Warnung des Heilands: „Wenn ihr nicht vergebt, wird auch euer himmlischer Vater euch nicht vergeben.“ Die Antwort ließ nicht auf sich warten: „Ich weiß, dass Gott mir nicht vergeben wird, aber das ist mir egal.“ – „Also da riskieren Sie aber viel“, meinte der Priester. Die Frau antwortete kalt: „Ich weiß, dass ich verdammt werde, aber dann kann ich wenigstens die ganze Ewigkeit lang meinen Bruder hassen.“
Der Priester wusste nicht weiter. Er fiel schließlich auf die Knie und betete: „Heilige Maria, Mutter Gottes, jetzt, in der Stunde unseres Todes, bitte für uns!“ Da brach die Frau plötzlich in Tränen aus und rief: „Ich vergebe, ich vergebe! Herr, vergib auch mir!“ Mit einem Lächeln verstarb sie nach wenigen Minuten.


Aus "Kleine Geschichten - Große Wahrheiten (Band 3)" von P. Pierre Levebvre

Dienstag, 19. August 2014

Vertrauen

„Um Gnaden von Jesus zu erlangen, genügt es, lebendigen Glauben und Vertrauen zu haben, ohne sich vielerlei Sorgen zu machen.“

Sr. M. Bertilla

Sonntag, 17. August 2014

Die Göttliche Liebe



Wer in sich das Feuer der göttlichen Liebe wünscht, muss den Rauch der Dinge der Welt bei sich vertreiben.

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 15. August 2014

Das heilende Sakrament


Der irische Missionar P. Kevin Scallon berichtet von seinem ersten Erlebnis mit der Macht Jesu durch die Krankensalbung:

Mitte der sechziger Jahre weilte ich als junger Priester in Nigeria, wo ich Einkehrtage für die Pfarrei in einer sehr armen Gegend gehalten hatte. Eines Morgens stand ich nach der hl. Messe vor der kleinen Kirche und unterhielt mich mit den Menschen, als ein Mann zu mir trat, der einen in eine Decke gewickelten kleinen Jungen auf dem Arm trug. Der Reaktion der Umstehenden konnte ich entnehmen, dass der Junge sehr krank war, dem Tode nahe. Der Vater legte ihn sanft vor meinen Füßen auf den Boden und sagte: „Pater, bitten Sie doch Gott darum, meinen Sohn zu heilen!“
Noch nie im Leben hatte jemand so etwas zu mir gesagt, und ich wusste wirklich nicht, wie ich reagieren sollte. Plötzlich, wie inspiriert, dachte ich an die Krankensalbung. Ich holte mein Römisches Rituale hervor und begann, die lateinischen Gebete des „Sakraments der Letzten Ölung“ zu beten, wie es damals hieß. Ich salbte die Augen, Ohren, Nase, Lippen, Hände und Füße des Kindes. Als ich fertig war, bat ich die Menschen zu beten; nach einigen Minuten hob der Mann seinen Sohn vom Boden auf und ging heim.
Als an jenem Abend die hl. Messe begann, gab es eine große Aufregung in der Kirche, es wurde geklatscht, Gott gepriesen und die Trommeln geschlagen. Zuerst wusste ich nicht, was geschehen war, dann erkannte ich die Ursache: Derselbe Mann stand vor mir, mit einem großen, breiten Lächeln. Er sagte: „Schauen Sie, Pater, meinem Kind geht es besser. Sie haben meinen Sohn geheilt!“ Er sagte noch mehr, doch ich hörte nichts mehr. Ich war innerlich zutiefst bewegt durch dieses Zeichen, das Jesus diesen armen Menschen und einem jungen irischen Priester, der es so dringend brauchte, geschenkt hatte.
Ich will selbst kommen und ihn gesund machen“ (Mt 8,7)

Aus dem Buch "Ich will selbst kommen" von P. Kevin Scallon

Donnerstag, 14. August 2014

Kleine Geschichten - Große Wahrheiten

Band 3 der beliebten Kurzgeschichten-Reihe von P. Pierre Lefèvre ist erschienen!

83 Kurzgeschichten, die illustrieren, was es heißt, das Vaterunser und die Sakramente im Alltag zu leben. Heilige wie Kyrill und Methodius oder der selige Frédéric Ozanam gehören ebenso zu den "Helden" der Geschichten wie Menschen aus Europa, Amerika oder Asien, die im Alltag, im Krankenhaus oder am Arbeitsplatz ihren Mann stehen. 
210 Seiten, broschiert / Art.Nr.: 1405 / Preis: € 10.00

Mittwoch, 13. August 2014

Der fliegende Heilige

Zu den faszinierendsten Heiligen gehört der Franziskanerpater Josef Maria von Copertino (1603 - 1663) aus der Provinz Apulien in Süditalien. In einem Stall geboren, erlebte er schon in jungen Jahren Armut, Krankheit und Ablehnung. Der Schüler aber konnte auch in tiefes Staunen versinken – beim Klang der Orgel, bei der Erwähnung des Namens Jesus ... Fasziniert vom Leben des hl. Franziskus wollte er diesem nachfolgen. Doch sein Weg ins Kloster war dornig, mehrfach wurde er „wegen Unfähigkeit“ abgewiesen, bis er endlich Franziskanerminorit werden durfte. Er schien zwei linke Hände zu haben, tat sich schwer beim Lernen und schien oft geistesabwesend zu sein. Mit äußerster Mühe, durch viel Gebet und die Hilfe der Mutter Gottes schaffte er das Priesterstudium schließlich doch.
Bald merkten die Menschen nun, wie hoch er, der „Unfähige“, begnadet war: Unzählige Male schwebte er verzückt in der Luft, er hatte Visionen über die Zukunft, besaß die Gabe der Heilung und der Herzensschau. Seine charismatischen Gaben waren dermaßen spektakulär, dass viele ihn aufsuchten, einfaches Volk wie Gelehrte und Adlige. Doch der Heilige litt auch unter Verdächtigungen und Unverständnis und wurde, um dem Ansturm der Massen zu begegnen, von Kloster zu Kloster geschickt und immer mehr vor der Öffentlichkeit abgeschottet. Noch heute erfährt der hl. Josef von Copertino vor allem in seiner Heimat eine große Verehrung. Eine Kurzbiographie mit Novene und Gebeten, aus der die folgende Leseprobe stammt, möchte ihn auch hierzulande bekanntmachen.

Die letzten Jahre

Auf Bitten seiner Mitbrüder wird Pater Josef im Jahr 1657 in dem Kloster der Franziskaner-Konventualen in Osimo aufgenommen, das in der Mark Ancona liegt. Bereits bei seiner Ankunft sieht er über der Basilika von Loreto die Engel auf- und niedersteigen. Bei diesem Anblick gerät er in Ekstase und fliegt hinauf zum Giebel einer Scheune – zum heillosen Entsetzen der mitreisenden Brüder. Obwohl er auch dort ein Gefangener seiner Zelle ist, weiß er dennoch um die Gebetsanliegen, die an die Gemeinschaft herangetragen werden, um sich den Beistand des berühmten Heiligen und Wundertäters zu sichern. Br. Josef versöhnt Zerstrittene, heilt Kranke, spricht Prophezeiungen aus, hebt immer wieder in Verzückung ab, tanzt mit einer Nachbildung des Jesuskindes in seinen Armen und singt dabei vor Glück. Er hört nicht auf, für die Anliegen seiner Mitmenschen zu beten und zu opfern.

Nach monatelangem Fieber stirbt Josef Maria von Copertino am 18. September 1663 in Osimo im Kreis seiner Mitbrüder. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. Plötzlich wird sein Haupt von einem hellen Licht umstrahlt. Friedlich und entspannt ruht sein Leib, wie im Schlaf, ohne eine Spur des Leidens oder eines Todeskampfes. Pater Josef hat seine Seele dem Schöpfer zurückgegeben.

Die Verehrung des Heiligen

Schon bald kommt es am Grab von Pater Josef in der Klosterkirche von Osimo zu auffälligen Gebetserhörungen und Wundern. Das einfache Volk verehrt den, der im Ruf der Heiligkeit starb, als einen mächtigen Fürsprecher. Auch die Kirche bestätigt sein heiligmäßiges Leben: Im Jahr 1753 wird Josef Maria von Copertino von Papst Clemens XIII. selig- und vierzehn Jahre später heiliggesprochen. Besonders in seiner süditalienischen Heimat erfreut sich der „fliegende Heilige“ bis heute großer Popularität. Er ist ein Patron der Schüler und Studenten, die ihn bei Prüfungen um Hilfe anrufen. Auch die Piloten, vor allem der (argentinischen) Luftwaffe, wenden sich an ihn als ihren Schutzpatron. Im Jahr 1963 wird er schließlich zum Schutzpatron der Weltraumfahrer ernannt. Josef von Copertino gilt als einer der bemerkenswertesten Heiligen der christlichen Mystik, doch auch zu den am wenigsten verstandenen. Er wollte nur das Eine: den Willen Gottes erfüllen. Ja, er war geradezu verrückt nach Gott. Diese Verrücktheit erfasste nicht nur seine Seele, sondern auch den ganzen Leib, der buchstäblich hinaufgezogen wurde zu Gott. Unzählige Gläubige aller Stände suchten ihn auf. Aufgrund seiner Gabe der Herzensschau wurde er vor allem von dem einfachen Volk verehrt, das seine Nähe suchte und seinen Rat annahm. Seine von Gott eingegossene Wissenschaft setzte selbst gelehrte Theologen immer wieder ins Staunen. Die Zeit seiner Isolation nutzte P. Josef zu Gebet, Gesang und Dichtung. So ist von ihm eine umfangreiche geistliche Spruchsammlung erhalten.

Aus: Gottfried Egger, Heiliger Josef von Copertino – Patron der Studenten

Dienstag, 12. August 2014

Maria - das Zeichen der Zeit

Seit über 30 Jahren gibt die Rosenkranz-Aktion e.V. beim Miriam-Verlag die Quartalszeitschrift "Maria - das Zeichen der Zeit", kurz "MZZ" heraus.
Zahlreiche Artikel befassen sich mit dem Glaubens- und Gebetsleben, Persönlichkeiten der Kirche und Heiligen. Erlebnisse und Wunder aus aller Welt werden berichtet, außerdem finden sich im hinteren Teil Hinweise auf das Verlagsprogramm und Neuerscheinungen im Miriam-Verlag.

Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe zum kostenlosen Download.

Ein Archiv unserer Ausgaben seit 2010 finden Sie hier.
Die Zeitschrift kann gegen Spende vom Miriam-Verlag bezogen werden. Ältere Ausgaben sind teilweise vergriffen, zum Großteil aber in digitaler Form erhältlich. Sie interessieren sich für eines der vorgestellten Bücher oder ein im Heft abgedrucktes Bild? Melden Sie sich noch heute bei uns: 

Miriam-Verlag Josef Künzli
D-79798 Jestetten Brühlweg 1
Inh. Franz Künzli GmbH
Telefon (+49) (0) 77 45 / 92 98 30
Telefax (+49) (0) 77 45 / 92 98 59

E-Mail: info@miriam-verlag.de
Internet: www.miriam-verlag.de

Oder schreiben Sie uns über das Kontaktformular.

Ein Großteil der im MZZ erscheinenden Artikel wird verzögert auch hier im Blog veröffentlicht.

Montag, 11. August 2014

Heiliger Josef von Copertino - Patron der Studenten

Aktuell ist ein neues Büchlein im Miriam-Verlag erschienen, in dem Pater Gottfried Egger aus dem Leben des Heiligen Josef von Copertino erzählt.


Der aus dem süditalienischen Apulien stammende Franziskaner führte ein sehr bewegtes Leben. Besondere Bekanntheit erlangte er durch seine außergewöhnlichen Charismen: er besaß die Gabe der Herzensschau, der Prophetie, der Heilung und der Levitation (Schweben). Letzteres brachte ihm den Namen "Heiliger der Flüge" ein. Der vor allem in Italien sehr verehrte Josef von Copertino ist der Patron der Schüler und Studenten und wird auch in schweren Anliegen um Fürbitte angerufen.

Zu beziehen beim Miriam-Verlag

48 Seiten, geheftet / Artikelnummer: 1404 / ISBN 978-3874494045 / Preis: € 2.00

Donnerstag, 31. Juli 2014

Das Wort Gottes - Schlüssel zur Liturgie

Haben Sie schon einmal versucht, in der Dämmerung ein Buch zu lesen? Oder gar im Dunkeln?
Das Buch liegt vor Ihnen, es wurde in Ihrer Sprache verfasst, und Sie möchten wissen, was darin steht, denn es wurde Ihnen mit den Worten überreicht:Das ist ein langer Liebesbrief an dich!
Die Lösung ist einfach, denn nun müssen Sie sich nur noch eine Lichtquelle suchen, um das Buch und die liebevolle Nachricht darin zu lesen. Diese Worte verändern gewiss Ihr Leben, denn sie können Ihr Herz öff nen für die Liebe eines anderen, derer Sie sich zuvor nicht wirklich bewusst waren.

Sicher haben Sie bemerkt: Dieses Beispiel zielt auf die Heilige Schrift. Dort gibt es eine kostbare Botschaft, doch in unserem Innern ist eine gewisse Dunkelheit, die der Seele nicht gestattet, das Wort wirklich aufzunehmen. Was wir brauchen, ist Licht: geistliches, göttliches Licht. Wir brauchen das Licht des Heiligen Geistes.

Das lebendige Wort

Der Unterschied zwischen Gottes Wort und menschlichen Worten besteht darin, dass Gottes Wort lebendig ist (Hebr 4,12). Was bedeutet das? Die Antwort finden wir bei Jes 55,10f: „So ist es auch mit dem Wort, das meinen (Gottes) Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.“ Wahre Beispiele dafür sind Menschen, auch Atheisten oder Gegner der Kirche, die „zufällig“ eine Kirche betreten, um sie zu besichtigen, während darin ein Gottesdienst stattfindet; und gerade wird eine Stelle aus Jesaja (19,15) vorgelesen, wo Gott durch den Propheten sagt: „Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.“ Tief im Herzen getroffen, findet der Atheist zu Gott und zur Kirche … Gottes Wort ist wirklich machtvoll, es kann Leben verändern.
Unter den 150 Psalmen gibt es einen, den längsten (Ps 119), der ausschließlich von Gottes Wort handelt. Unzählige Generationen bis heute reflektieren und beten ihn, z. B. König David, Jesus, die Gottesmutter, die Apostel und Menschen wie Sie und ich. Verse aus Psalm 119: „Öffne mir die Augen für das Wunderbare an deiner Weisung!“ (18). „Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, deine gerechten Urteile haben alle auf ewig Bestand“ (160). „Deine Worte sind rein und lauter, dein Knecht hat sie lieb“ (105).
Können wir das heute auch von uns sagen? Schätzen wir Gottes Wort, liebenwir es? In China riskierten Christen Gefängnisstrafen, wenn sie die Bibel besaßen, ebenso ist es noch heute in einigen Ländern. Wir aber haben die Bibel zur Hand, doch gehört sie nicht zu den am wenigsten gelesenen Büchern im Regal?

Das Wort Gottes lieben

Ich war gerade 20 Jahre alt, als mir in Westafrika von den Armen die Augen für den Wert von Gottes Wort geöffnet wurden. Bei einer Wallfahrt im Busch staunte ich, wie in der dortigen Fatima-Grotte eine „Feier der Heiligen Schrift“ stattfand. Alle Pilger kamen in langer Prozession zum Altar, wo die offene Bibel lag. Nie vergesse ich, wie eine arme blinde Frau die Seiten der Schrift berührte, dann ihre Augen anfasste und voll Ehrfurcht ein Kreuzzeichen schlug und sich verneigte. Später wurde ich Zeuge, wie ein unheilbar Kranker, der sehr an off enen Beinen litt, zum Priester kam. Der mittellose Priester gab, was er hatte: „Bete Psalm 63 jeden Morgen und Abend! Vertrau auf Gott.“ Der Mann kam nach drei Tagen zurück,um Gott für seine Heilung zu danken …

Das Wort in der Liturgie

Eine Lesung aus dem Alten Testament, der Apostelgeschichte oder den -briefen, das Evangelium mit Jesu Worten und Taten, der Antwortpsalm, die Gebete, die oft auf Schriftversen gründen: All dies soll unser Herz bereiten, um Jesus in der Kommunion zu empfangen. Wenn Gott selbst, Jesus selbst in der hl. Eucharistie in uns eingeht, in uns „Fleisch wird“, kann man sich eigentlich nie gut genug auf den Besuch dieses hohen Gastes vorbereiten. Die Liturgie hilft uns dabei, und sie wählt als ideale Vorbereitung das Wort Gottes, damit wir Jesus, die Mensch gewordene Liebe des Vaters, mit liebevollem Herzen empfangen können. Das Wort Gottes wäscht uns in gewisser Weise rein für das Mahl. Auch Jesus wusch den Aposteln vor dem Abendmahl die Füße. Dann, vor seiner Passion, sagte Jesus zu den Aposteln: „Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe“ (Joh 15,3). Die Frage an uns heute ist: Erlaube ich dem Wort, mich zu berühren, mich zu reinigen? Bin ich mir bewusst, in den Worten Jesu im Evangelium die Stimme des Vaters zu hören, denn Jesus sagt: „Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat“ (Joh 12,50). Das Zweite Vatikanische Konzil wollte uns beschenken, so dass wir das Wort Gottes in der Liturgie in der Muttersprache hören und noch besser verinnerlichen können. Die Kirche gibt an Sonntagen zwei Lesungen vor, dazu kommt das Evangelium. An Werktagen ist nur eine Lesung und das Evangelium vorgesehen. Schätzen wir dieses Geschenk wirklich?
Auf vielen Reisen besuchte ich die hl. Messe in Ländern Asiens, Afrikas, Nordamerikas und Europas. Dabei fiel mir in den deutschsprachigen Länder auf, dass wir die zweite Lesung an Sonntagen „einsparen“. Stattdessen wird oft nach der Kommunion eine „Meditation“ verlesen. Vielleicht ist das Wort Gottes für uns so wenig attraktiv, weil wir es im „Dunkeln“ lesen, denn im Licht des Heiligen Geistes würde unser Herz gewiss mit großer Liebe und Sehnsucht nach Gottes Wort entfacht …
Weit musste ich reisen, um von Menschen in der „Dritten Welt“ die Liebe zum Wort Gottes zu lernen. Möge der Heilige Geist in mir und in allen eine große Liebe zum Wort Gottes entzünden!

Beatrix Zureich
Zuerst erschienen in MARIA - Das Zeichen der Zeit

Dienstag, 29. Juli 2014

Vorsicht Falle!

Viele Christen mühen sich, ihre Pflichten in Familie und Beruf zu erfüllen. Sie unterstützen Arme und Bedürftige, beten und gehen zum Gottesdienst. Mit Überzeugung sagen sie: Ich bin ein guter Christ! – Es gibt jedoch einen Bereich in unserem Leben, über den wir uns selten Rechenschaft geben: Die Welt unserer Gedanken und Worte.

Jeden Tag navigieren wir durch eine Flut von Worten, von denen wir die meisten schnell vergessen. Und doch sind wir, aber auch unsere Mitmenschen, geprägt von eigenen und fremden Worten und den Gedanken, die die Wurzeln unserer Worte sind. Auch gute Christen sind nicht gefeit vor negativem Denken und Reden. Wie schnell geraten wir gerade durch unsere Zunge in die Negativ-Falle! Schon im Alten, aber auch im Neuen Testament wird die Gefahr, in die uns unsere Zunge bringt, oft thematisiert. Besonders deutliche Worte fand der Apostel Jakobus (Jak 1,26): „Wer meint, er diene Gott, aber seine Zunge nicht im Zaum hält, der betrügt sich selbst und sein Gottesdienst ist wertlos.“ Jakobus führt dies näher aus (Jak 3,5–6,9–10): „... wie klein kann ein Feuer sein, das einen großen Wald in Brand steckt! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Die Zunge ist der Teil, der den ganzen Menschen verdirbt und das Rad des Lebens in Brand setzt; sie selbst aber ist von der Hölle in Brand gesetzt ... Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die als Abbild Gottes erschaffen sind. Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch. Meine Brüder, so darf es nicht sein!
Wer Gutes über andere sagt, ist ein Segnender, denn segnen bedeutet „Gutes sagen“ (benedicere). Das Gegenteil drückt das lateinische Wort maledicere, „Böses sagen“, aus: lästern, schimpfen und verleumden. Die wenigsten Menschen sind sich der gravierenden Folgen ihrer Worte bewusst, die sogar zum Fluch werden können. So berichten die Medien oft von Kindern, die Selbstmord begehen, weil sie gemobbt werden – d.h. andere haben schlecht über sie geredet, und dies auch auf öffentlichen Plattformen wie Facebook, die „nichts vergessen“. Das Internet ist unbarmherzig, denn selbst wer Einträge löscht, weiß nicht, ob andere diese schon kopiert und weiterverbreitet haben. Was einmal ins weltweite Netz eingegeben wurde, ist kaum mehr zu eliminieren. Ähnlich verhält es sich auch mit unseren negativen Worten: Wir haben den Vorfall längst vergessen, aber in denen, die uns hörten, können diese Worte noch lange nachwirken. Wie oft sind z.B. Therapeuten mit Erwachsenen konfrontiert, deren Probleme in der Kindheit wurzeln, in Worten wie: „Du taugst nichts! Du bist an allem Schuld“ oder Schlimmerem.

Erneuerung des Denkens

Wer negativ denkt und spricht, ist meist selbst verletzt und teilt deswegen aus. Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, bedarf es der Heilung. Hier ist das Sakrament der Beichte segensreich, das
uns hilft, denen zu vergeben, die an uns schuldig wurden, indem wir erst auf unsere eigene Sünde schauen und vor Gott um Vergebung bitten. Wer stets um eigene Verletzungen und die Sünden anderer kreist, riskiert, selbst zu sündigen, indem er nicht vergibt und zum „Ankläger unserer Brüder“ wird (vgl. Offb 12,10).
Der hl. Märtyrer Stephanus, der aufgrund von Verleumdung gesteinigt wurde, rief sterbend (Apg7,60): „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Woher hatte er diese Kraft, Böses mit einem Fürbittgebet zu vergelten? Offensichtlich war es sein Verbundensein mit Jesus, sein Ausgerichtetsein auf den Himmel. Jesus, der selbst mit Worten der Vergebung starb, ist die Quelle dieser Liebe, die selbst beim Erleiden größten Unrechts nicht Rache, sondern Gutes für die Verfolger im Sinn hat.

Wider den Geist der Kritiksucht

Manchmal sind Christen nur darum bemüht, einmal selbst in den Himmel zu kommen. Das birgt die Gefahr eines „frommen Egoismus“, denn die beiden größten Gebote Jesu haben einen anderen Fokus: Gott und den Nächsten zu lieben (vgl. Mk 12,30f). Ein wahrer Christ will nicht „allein in den Himmel kommen“, sondern viele andere mitbringen. Wie ist das möglich? Indem wir so leben und handeln wie Jesus. Ein wichtiger Schritt dazu ist es, dem Geist der Kritiksucht zu widersagen. Oft meinen wir, anderen mit unserer Kritik zu „helfen“, doch selten genug ist unser Kritisieren konstruktiv. Könnten wir am Ende des Tages die Gedanken und Worte zählen, müssten wir womöglich mit Erschrecken feststellen, dass die positiven Worte und Gedanken in der Minderheit waren; dass wir mehr gemaßregelt und verurteilt haben als gedankt und gelobt ...Wer Jesus nachfolgen will, sollte sich den Blick Jesu zu eigen machen, der die Mitmenschen nicht auf ihr Sünder-Dasein reduziert, sondern ihr Potential zur Heiligkeit sieht – und alles tut, ihnen auf dem
Weg zu diesem Ziel zu helfen. Überwiegt aber unser negatives Denken und Reden, ist dies ein Anzeichen dafür, dass unser Ego stärker ist als unsere Nächstenliebe.Wie Jesus auf die Sünde seines besten Freundes reagierte, beschreibt Lukas (vgl. Lk 22,61): Petrus lässt Jesus im Stich, verleugnet ihn drei Mal. Jesus aber sieht Petrus nur an. Es muss ein Blick der Liebe gewesen sein, denn er führt zur tiefen Reue des Petrus. Jesus wird Petrus das Versagen nie vorhalten. Im Gegenteil, er vertraut ihm sogar seine Kirche an. Petrus schreibt später (1 Petr 4,8): „Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.“ Petrus hatte es selbst erlebt, denn der
auferstandene Jesus hatte Petrus nach der dreifachen Verleugnung drei Mal gefragt (Joh 21,15–17): „Liebst du mich?“ Er gab Petrus die Chance, sein dreimaliges „Böses-Sagen“ umzukehren durch das dreimalige „Ich liebe dich “.
Immer, wenn wir negativ über andere sprechen oder denken, schaut uns Jesus mit demselben Blick an wie damals Petrus. Denn wir treffen Jesus, wenn wir andere vorschnell kritisieren, verleumden und ihnen gar jede gute Absicht absprechen. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, sagt der Herr (Mt 25,40).
Bitten wir ihn um die Gnade, ganz frei zu werden vom Geist der Kritiksucht, und uns zu helfen, fortan ein Segen für jene zu sein, denen wir durch unser negatives Reden geschadet haben. Die Heiligen Stephanus, Petrus und Jakobus werden uns vom Himmel aus beistehen. Sie warten nur darauf, dass wir sie darum bitten.
Komm, Heiliger Geist, lenke unser Denken, Reden und Tun!

Beatrix Zureich
(Zuerst erschienen in "Maria - das Zeichen der Zeit" Nr. 156)

Mittwoch, 23. Juli 2014

Alan Ames in Österreich, Südtirol und Schweiz - September 2014

Im September wird der Australier Alan Ames insgesamt 13 Gebetstage mit Vortrag und Heilungsgebet im deutschsprachigen Raum halten. Nachdem im Mai vor allem Deutschland berücksichtigt wurde, wird dies im September vor allem Österreich sein, dazu kommen noch einige Orte in Südtirol/Italien und der Schweiz.

Nun stehen endlich die genauen Termine fest und können HIER abgerufen werden. In Kürze werden sie auch auf der offiziellen Homepage und hier auf dem Blog verfügbar sein.

Beim Miriam-Verlag gibt es Infoflyer und Programmzettel, die kostenlos bezogen werden können. Bitte laden Sie auch Freunde und Bekannte ein!

Alan Ames (*1953 in England) geriet durch Armut in ein Milieu der Gewalt und des Alkohols. Nach der Heirat zog er nach Australien. Er hat zwei Kinder, machte Karriere in der Pharma-Industrie sowie im Sport als Kapitän der australischen Aikido-Nationalmannschaft (WM 1992), vier Schwarze Gürtel. Im Jahr 1993 wird ihm eine unerwartete Gotteserfahrung zuteil. Bekehrung und Rückkehr zur Kirche, innere Heilung und Berufung zum Heilungsdienst folgen. Mit Erlaubnis seines Erzbischofs ist Alan seit 1996 weltweit unterwegs, um Zeugnis zu geben und für die Menschen zu beten. Durch Alans Gebetsdienst wirkt Gott viele Heilungen.

"Ich möchte Alan Ames als einen treuen Katholiken und als rechtschaffenen Mann empfehlen. Er ist weit gereist, sprach über seine Bekehrung und übte seinen Heilungsdienst aus, was sehr gute Aufnahme gefunden hat, wo er auch hingeht ... Was Herr Ames sagt und schreibt ist einfach, korrekt und widerspricht in keinerlei Weise der rechten Lehre der Kirche."
Barry James Hickey, Erzbischof von Perth

"Ich habe keinen Zweifel daran, daß die Ansprachen von Alan von großem Wert für jene sind, die ihn hören, und sein unerschütterlicher Gehorsam gegenüber seinem Erzbischof und dem Magisterium der Kirche ist heute besonders wertvoll"
Philip Matthew Hannan, emeritierter Erzbischof von New Orleans

Dienstag, 22. Juli 2014

Medjugorje-Botschaft vom 2. Juni 2014

Privatbotschaft an Mirjana

„Liebe Kinder! Ich rufe euch alle und nehme euch als meine Kinder an. Ich bete, dass ihr mich annehmt und als Mutter liebt. Ich habe euch alle in meinem Herzen vereint, ich bin zu euch herabgestiegen und segne euch. Ich weiß, ihr wollt Trost und Hoffnung von mir, weil ich euch liebe und für euch fürspreche. Ich ersuche euch, dass ihr euch mit mir in meinem Sohn vereint und meine Apostel seid.
Damit ihr das könnt, rufe ich euch von Neuem auf, dass ihr liebt. Es gibt keine Liebe ohne Gebet – es gibt kein Gebet ohne Vergebung, denn die Liebe ist Gebet – Vergebung ist Liebe. Meine Kinder, Gott hat euch geschaffen, um zu lieben, ihr aber liebt, um zu vergeben. Jedes Gebet, das aus Liebe kommt,
vereint euch mit meinem Sohn und mit dem Heiligen Geist; der Heilige Geist aber erleuchtet euch und macht euch zu meinen Aposteln – Apostel, die alles, was sie tun, im Namen Gottes tun werden. Sie werden mit Werken beten und nicht nur mit Worten, weil sie meinen Sohn lieben und den Weg der Wahrheit begreifen, der ins ewige Leben führt. Betet für eure Hirten, damit sie euch immer reinen Herzens auf dem Weg der Wahrheit und Liebe führen können, dem Weg meines Sohnes. Ich danke euch.“

Freitag, 18. Juli 2014

Allzeit bereit

„Manchmal sind die Tränen in unserem Leben die Brille, mit der wir Jesus sehen können“ (Papst Franziskus am Ostermontag 2013). Der Verlust irdischen Besitzes, Krankheit oder der Tod lieber Menschen kann für uns der Wendepunkt sein, aus der Abhängigkeit vom Vergänglichen herauszutreten und den Ewigen zu entdecken: Gott. Er führt ein Schattendasein in unserer Welt, weil das öffentliche Bewusstsein ihn weitgehend ausklammert und ihn nur heranzieht, wenn ein Unglück geschehen ist. „Wo war Gott?“, wird dann gefragt. Richtiger wäre zu fragen: „Wo waren wir?“

Was uns „erdet“

Die meisten Menschen leben in einer großen Gottferne, was der heutige Zeitgeist aber nicht als Verlust ansieht. Wir haben alles, was die Welt geben kann, doch im Innern gähnt eine Leere, die so viele – nicht nur die Reichen und Schönen – in Depressionen, Drogen und zum Selbstmord treibt. Was sind die Reichtümer, die uns vom Reich Gottes fernhalten? Papst Franziskus gab am 27. Mai 2013 die Antwort: Es ist die Wohlstandskultur sowie die Liebe zum Provisorischen. Er stellte fest: „Wir sind in das Provisorische verliebt.“ Die endgültigen Vorschläge Jesu „passen uns nicht“, während uns das Provisorische gefällt, weil wir „Angst vor der Zeit Gottes haben“. Wir fliehen das Endgültige und klammern Jesus aus, obwohl er doch der Herr der Zeit ist. Wir aber sind nur die Herren des Augenblicks, was sich daran zeigt, dass wir das Endgültige meiden: Wie klein ist die Zahl derer, die bereit sind, sich für immer zu binden – durch den heiligen Schwur vor Gott und Menschen – zur Ehe oder zum Priester- oder Ordensstand.
Man lebt „auf Zeit“, immer mit dem Hintergedanken, etwas Neues zu suchen, wenn das Alte nicht mehr gut läuft. Zu dieser sehr irdischen Haltung gehört die Wohlstandskultur, die sich weltweit ausbreitet und alle Entscheidungen darauf gründet, das bisher Erreichte auf jeden Fall zu sichern. Alles, was das Ersparte oder den Lebensstil gefährden könnte, ist out – weshalb man hierzulande oft auf Kinder „verzichtet“. Gleichzeitig haben Therapeuten aller Art Hochkonjunktur. Die wenigsten Menschen scheinen glücklich zu sein. Das, was ihre Seele erschüttert, ist das Ungleichgewicht in ihrem Leben zwischen dem Vergänglichen und dem Ewigen: Wer alles hat, was die Welt bieten kann, aber seine Seele verhungern lässt, wird letztlich lebensmüde. Paddy Kelly von der berühmten Kelly-Family erzählte in einer Talkshow, wie er auf dem Höhepunkt seiner Karriere aus dem Fenster springen wollte, weil er die innere Leere nicht mehr ertrug. Erst als er alles Weltliche hinter sich ließ, fand er Gott, und der Glaube war der Beginn seines neuen und glücklichen Lebens.

Unsere Identität

Paulus erinnert uns daran, dass wir in Jesus Christus „nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ sind (Eph 2,19). Wir dürfen und sollen das Irdische mit Freude und Dankbarkeit gebrauchen, doch anstatt das Vergängliche zu vergötzen, sollten wir daran denken, dass alles nur „geleast“ ist. Unsere Wurzeln liegen dort, wo unsere Zukunft liegt: In der Ewigkeit Gottes.
Jeder Mensch ist durch Gottes ewige Liebe gewollt und ins Leben gerufen worden. Weil die Liebe kreativ ist, sind wir nicht alle identisch, sondern jeder kann und darf Gott und die Mitmenschen auf einzigartige Weise lieben – so, wie niemand sonst es kann. Jeder ist berufen, eine oder mehrere Facetten der Liebe Gottes durch sein Leben aufscheinen zu lassen. Die selige Mutter Teresa beschrieb es so: „Was du tust, kann ich vielleicht nicht tun. Was ich tue, kannst du vielleicht nicht tun. Aber wir tun alle zusammen etwas Schönes für Gott.“

Wie ein Heißluftballon

Jesus stellte fest: „Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen“ (Mt 19,23). Wahrhaftig frei ist, wer nie aus dem Blick verliert, dass uns der Ruf des Vaters jederzeit ereilen kann: „Mein Kind, es ist Zeit, nach Hause zu kommen!“ Paulus betont (Phil 3,20): „Unsere Heimat aber ist im Himmel.“ Wenn dieser große Tag gekommen ist, will unsere Seele nur noch eins: so schnell wie möglich aufsteigen, hoch empor, wo der Vater darauf wartet, sein Kind in die Arme zu schließen. Ein Heißluftballon bleibt am Boden, bis das Seil gekappt und der Ballast abgeworfen wird. Dann steigt er senkrecht auf, und die Flamme des Brenners trägt ihn immer höher. Unsere Seele will genauso aufsteigen, aber die vom Papst erwähnten Reichtümer hindern sie daran. Das Seil ist der Wohlstand, der Besitz, der uns so am Herzen liegt und an den mancher sich noch auf dem Sterbebett klammert. Zum Ballast wird uns alles Provisorische, dem wir anhängen – jeder verpasste Moment, in dem wir nicht dem Ruf der Liebe folgten, sondern dem Egoismus. Wie viele Seelen sind nicht „allzeit bereit“, weil sie am Groll und der Unversöhntheit festhalten! Eine solche Seele steigt nicht auf, sondern bleibt in den Niederungen des Bodennebels gefangen.Gott ist die Liebe, eine selbstlose, vergebende Liebe. Jesus hat das durch sein Leben bezeugt. Wer liebt wie er, verwandelt irdische Momente in ewige – denn „die Liebe hört niemals auf“ (1 Kor 13,8).
Die Heiligen waren Liebende, bei vielen blieb der tote Leib noch Jahrhunderte unverwest, um uns daran zu erinnern, dass die Liebe nie vergehen wird. In jeder hl. Messe bittet der Priester darum, dass Gott uns helfen möge, dass wir „voll Zuversicht das Kommen unseres Herrn Jesus Christus erwarten“ (Embolismus). In den Sakramenten, vor allem der Eucharistie und Beichte, will Gott uns die
Gnade, lieben zu können, schenken. Haben wir „Zeit“ für Gott? Nehmen wir uns die Zeit, nicht nur den Körper oder das Haus zu pflegen, sondern auch die Seele? Papst Franziskus rief in seiner Predigt am Herz-Jesu-Fest aus: „Dies mag wie Ketzerei erscheinen, ist aber die größte aller Wahrheiten: Schwieriger als Gott zu lieben ist, sich von ihm lieben zu lassen! Viel Liebe zurückzugeben heißt, das Herz zu öffnen und uns lieben zu lassen! Zuzulassen, dass er sich uns nähert, und ihn nah zu fühlen. Zuzulassen, dass er zärtlich ist, uns liebkost.“ Sich von Gott lieben lassen – das ist möglich in der Anbetung vor dem Tabernakel, aber auch in den Sakramenten der Eucharistie und Beichte und im Gebet. Seine Liebe wird uns verwandeln, unsere irdischen Momente zu ewigen Momenten der Liebe machen und uns helfen, allzeit bereit zu sein für den Tag, an dem er kommt.

Beatrix Zureich

(Zuerst erschienen in "Maria - Das Zeichen der Zeit" Nr. 157)

Donnerstag, 17. Juli 2014

Alan Ames - Vortrag aus dem Jahr 2010

Aktuell versuchen wir, einige Vorträge von Alan Ames auf Youtube zugänglich zu machen. Den ersten Teil eines Vortrags, den Alan 2010 in St. Thomas am Blasenstein / Österreich gehalten hat, findet ihr hier:



Mittwoch, 16. Juli 2014

Medjugorje Monatsbotschaft Juni 2014

Monatsbotschaft der Gottesmutter Maria, der „Königin des Friedens“ an die Seherin Marija Pavlović-Lunetti vom 25. Juni 2014


„Liebe Kinder! Der Allerhöchste gibt mir die Gnade, dass ich noch bei euch sein darf und euch im Gebet zum Weg des Friedens führe. Euer Herz und eure Seele dürsten nach dem Frieden und der Liebe, nach Gott und seiner Freude. Deshalb, meine lieben Kinder, betet, betet, betet, und im Gebet werdet ihr die Weisheit des Lebens entdecken. Ich segne euch alle und halte für jeden von euch Fürsprache vor meinem Sohn Jesus. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Der Weg des Friedens

Am 24. Juni feiert die Kirche den Festtag der Geburt des hl. Johannes des Täufers, des Patrons der Pfarrkirche in Medjugorje. Gewiss ist es kein Zufall, dass die Gottesmutter am Tag darauf den Weg des Friedens erwähnt, auf den Zacharias nach der Geburt des Johannes im Lobgesang hinweist (Lk 1,78f): „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um (...) unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.“ Wie Johannes will Maria den Weg bereiten für das Kommen des Herrn. Der Herr will und wird kommen, doch das ist kein Automatismus, sondern wir sind gerufen, unseren Teil beizutragen. Maria bereitet ihm den Weg, indem sie uns anleitet, durch das Gebet offen für ihn zu werden. Das Gebet ist der Weg zu Jesus, der unser Friede ist.

Was wirklich zählt

Mit Bestürzung hören wir von Menschen, die trotz Reichtum, Ruhm und Luxus am Leben zerbrechen. Sie haben alles und sind doch zutiefst unglücklich. An ihnen wird deutlich, dass „Herz und Seele nach Frieden, Liebe und nach Gott und seiner Freude dürsten“. Nur wer Gott hat, hat alles. Gott erst genügt ...

Die Weisheit des Lebens

Im Weisheitsbuch Sirach (1,20) lesen wir: „Wurzel der Weisheit ist die Gottesfurcht, ihre Zweige sind langes Leben.“ Maria sagt, dass wir im Gebet die Weisheit des Lebens entdecken werden. Gott ist das Leben. Seine Weisheit ist Liebe. Gottes Liebe hat einen Namen: Jesus Christus. Ewig wird leben, wer nur eine Furcht kennt: die Furcht, Jesus zu verlieren.

(Beatrix Zureich)
Auch erschienen im monatlichen "Echo von Medjugorje"

Dienstag, 15. Juli 2014

Die Berufungsgeschichte von Papst Franziskus

Als Jorge Maria Bergoglio am 17. Dezember 1936 als erstes von fünf Kindern einer italienischen Einwandererfamilie in Buenos Aires geboren wurde, hätte niemand gedacht, dass er einmal der erste Papst aus Lateinamerika werden würde.
In einem Interview, das Kardinal Bergoglio am 1. November 2012 in einem argentinischen Lokalradio gab, deutete er an, wie wichtig seine Großmutter für sein Hineinwachsen in den Glauben gewesen war: „Der nächste Bruder wurde nur 13 Monate nach mir geboren. Die Mutter war mit uns beiden überfordert und hat mich morgens zur Großmutter gebracht, nachmittags wieder abgeholt ... Sie war auch jene, die mich das Beten lehrte und mir Heiligengeschichten erzählte.“ Wie wäre Bergoglios Lebensweg wohl verlaufen, wenn diese einfache, aber tiefgläubige Großmutter nicht gewesen wäre? Ihr Gebet, ihr Vorbild und die Zeit mit ihrem Enkel haben reiche Frucht gebracht!
Berufen aus Barmherzigkeit
Die priesterliche Berufung des heutigen Papstes ist auf eine besondere Gnade Gottes zurückzuführen, wie das vatikanische Pressebüro verlautbarte: „Am Fest des hl. Matthäus (21. September) im Jahr 1953 erlebte der junge Jorge Mario Bergoglio im Alter von 17 Jahren auf ganz besondere Weise die liebende Gegenwart Gottes in seinem Leben. Nach einer Beichte fühlte er, wie sein Herz berührt wurde, und spürte die Herabkunft der Barmherzigkeit Gottes, der ihn mit einem Blick der zärtlichen Liebe zum Ordensleben berief, in die Nachfolge des hl. Ignatius von Loyola.“
Diese Beichte war nicht geplant. Jorge war mit Freunden unterwegs und betrat dabei die Josefskirche unweit seines Elternhauses. In der dunklen Kirche sah er einen Priester, der im letzten Beichtstuhl der linken Seite vor dem Altar saß. Es war ein leukämiekranker Aushilfspriester, der ein Jahr später starb. Eine unerklärliche Kraft zog den jungen Mann in den Beichtstuhl, und am Ende dieser denkwürdigen Beichte wusste er, dass er Priester und Jesuit sein sollte... Seither hat die Barmherzigkeit Gottes einen festen Platz in seiner Spiritualität. Er hat nie vergessen, was dieses Sakrament in seinem eigenen Leben bewirkte.
Kaum auszudenken, was gewesen wäre, hätte dieser kranke Priester sich nicht so aufopferungsvoll in den Beichtstuhl gesetzt ... denn Gott wirkt sehr oft durch Menschen und gerade auch durch die Priester, die – wie hier – die späteren Früchte ihres aufopferungsvollen Dienstes nicht immer erleben.
Zu seinem Wappenspruch wählte Bergoglio die Worte aus einer Predigt des großen englischen Heiligen Beda (†735), mit dem dieser die Berufung des hl. Apostels Matthäus beschrieb: „mit Erbarmen und Erwählen [sah Christus ihn an]“. Wes Geistes Kind Papst Franziskus ist, zeigt nicht zuletzt seine zweimalige Bitte an den Patriarchen von Lissabon, ihn und sein Papstamt (am 13. Mai) der Gottesmutter von Fatima zu weihen. Sobald er die Gelegenheit hat, wird er gewiss, wie die letzten drei Päpste vor ihm, selbst zur Mutter von Fatima pilgern, so wie er sich bereits am Tag nach seiner Wahl vor dem uralten Gnadenbild der Gottesmutter und „Beschützerin des römischen Volkes“ (Salus Populi Romani) anvertraute.

(Zuerst erschienen in "Maria - Das Zeichen der Zeit")

Montag, 14. Juli 2014

Tausend Kilometer für eine Beichte

Ein Priester aus Südkorea erzählt:
Der Krieg in Korea (1950–1953) ging seinem Ende entgegen. Die ganze Nacht feuerten die UN-Truppen ihre Geschosse vom Nam-san (Berg südlich der koreanischen Hauptstadt Seoul) herunter, und die Nordkoreaner schossen hinauf. Es war ohrenbetäubend, pausenlos feuerten die Kanonen drauflos, die ganze Stadt Seoul bebte. In jeder Straße, in jeder Gasse ausgebrannte, ausgebombte, zerstörte Häuser, hier und dort Leichen, in den letzten Zügen liegende Schwerverwundete, Feuerschein und Rauch. Überall fürchterliches Getöse, markerschütternde Schreie, Hilferufe. Die Hölle war los. Auch unser Luftschutzbunker war von Feuer und Rauch umgeben. Da gewahrte ich plötzlich, wie sich mir ein nordkoreanischer Soldat und eine Frau mittleren Alters näherten. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Da hörte ich wie von Weitem: „Hochwürden, Hochwürden!“ Ich dachte: „Weshalb ruft man unter diesen Umständen laut nach dem Priester? Der nordkoreanische Soldat bringt mich um!“ Doch nein, nicht von weit her kam die Stimme, sondern direkt vor mir stand eine mir wohlbekannte Ordensfrau. Sie schüttelte und rief mich. Der Nordkoreaner, in einer Hand das schussbereite Gewehr, fuchtelte mit der anderen Hand vor meinem Gesicht herum. Ich dachte: Das ist das Ende! Verzweifelt schrie ich: „Warum?“ Da kamen die Schwester und der Nordkoreaner ganz dicht zu mich heran. Einen Augenblick fragte ich mich, ob ich im nächsten schon tot sei. Da vernahm ich die von Tränen erstickte Stimme des nordkoreanischen Soldaten: „Hochwürden! Hochwürden!“, stammelte er. Er war ein Katholik! Er kam von Sinui-ju an der chinesischen Grenze, war bis zur südlichsten Stellung der Nordkoreaner vorgedrungen, hatte tausend Gefahren überstanden, und war nun auf der Flucht gen Norden.
Er legte beide Hände auf meinen Kopf, schob den Mund an mein Ohr und begann seine Beichte. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Ohr, seine Hände zitterten mitleiderregend auf meinem Kopf. Weil in dem kleinen Luftschutzbunker viele Menschen eng zusammengepfercht waren, musste die Beichte auf diese ungewöhnliche Weise vor sich gehen: in dem einen Ohr weiterhin den betäubenden Kanonendonner, Hilfeschreie, das Getöse der einschlagenden Granaten, in dem anderen Ohr gleich einem ratternden Maschinengewehr die Sünden, die der Nordkoreaner losschoss.
Endlich war die Beichte zu Ende. „Hochwürden, danke!“, sagte er. Sichtlich erleichtert ergriff er meine Hände und erzählte mir unter Tränen die aufregende Geschichte, wie er mich gefunden hatte: Als der Krieg ausbrach, hatte er die jahrelang vergeblich gesuchte Gelegenheit genutzt, in den Süden zu kommen, um dort einen Priester zu finden, dem er nach sechzehn Jahren zum ersten Mal wieder seine Sünden beichten könnte. Das war sein brennendster Wunsch, seine große Hoffnung. Wer in diesem Krieg Sieger oder Verlierer sein würde, interessierte ihn nicht. Nach Überquerung des 38. Breitengrades (Teilungslinie zwischen Nord- und Südkorea) hatte er jede erreichbare katholische Kirche aufgesucht, fand aber nirgends einen Priester. Er kam nach Seoul, suchte Tag und Nacht, aber wen er auch ansprach, niemand konnte oder wollte ihn zu einem Priester führen.
Er warf sich vor der großen Mutter-Gottes-Statue vor der Myeng-Dong-Kathedrale nieder und betete aus ganzem Herzen, die Mutter Gottes möge ihm einen Priester schicken. Weiter auf dem Weg nach Süden schlich er sich zu jeder nur denkbaren Kirche; aber stets mit dem gleichen Misserfolg.
Am Naktong-Fluss wurde seine Einheit vernichtet, nur er überlebte. Bevor er sich nach Norden zurückzog, machte er noch einige erfolglose Versuche. Er war sich klar, dass er in Nordkorea wohl zeitlebens keinem Priester mehr seine Sünden beichten könnte, und so zog es ihn nochmals zu der Marienstatue vor der Myeng-Dong-Kathedrale. Er warf sich vor ihr nieder, und als er so unter Seufzern mit seinem Gewehr auf dem Boden stampfte, ging gerade eine Ordensschwester vorüber. Sie brachte ihn in unseren Luftschutzbunker ...

Aus: Karl Maria Harrer, Die schönsten Mariengeschichten Bd. 2