Donnerstag, 10. März 2016

Medjugorje und das Fasten

Seit dem 24. Juni 1981 berichten sechs junge Menschen, dass ihnen die Gottesmutter Maria erscheine, die sich „Königin des Friedens“ nenne. Seither ist das Dorf Medjugorje in Bosnien Herzegowina zu einem der größten Wallfahrtsorte Europas geworden. Im Januar war Kardinal  Schönborn aus Wien vor Ort, um Medjugorje „als Pilger“ zu erleben – immer wieder betont der Kardinal, dass viele Priesterberufungen in seiner Erzdiözese auf Medjugorje zurückgehen. Der Postulator des Seligsprechungsprozesses für Papst Johannes Paul II., Slawomir Oder, publizierte eine Aussage des 2005 verstorbenen Papstes, dessen Seligsprechung bevorsteht: „Wenn ich nicht in Rom wäre, würde ich bereits in Medjugorje beten.“
Noch steht das endgültige Wort der Kirche über die Echtheit der Erscheinungen aus. Wallfahrten nach Medjugorje sind jedoch erlaubt, und die Kirche bemüht sich, den Tausenden Pilgern seelsorgerisch beizustehen.

Aus dem neu erschienenen Medjugorje Kurzbericht, der den Wallfahrtsort und die Botschaften kurz vorstellt, zitieren wir einen Abschnitt zum Thema Fasten, das zum Kern der Botschaften gehört:

Fasten

Das Fasten hilft dem Menschen, durch bewussten Verzicht auf Konsumgüter, Gewohnheiten oder Aktivitäten sich seiner Abhängigkeiten bewusst zu werden und ein Stück mehr Freiheit zu gewinnen Es hilft ihm, sich auf seine Würde und Rolle zu besinnen und das Wesentliche zu erkennen, und es versetzt ihn in die Lage, sich wieder mehr Gott und seinen Mitmenschen zuzuwenden: „Auch heute lade ich euch zum Fasten und zur Entsagung ein. Meine lieben Kinder, entsagt dem, was euch hindert, Jesus näher zu sein“ (Botschaft vom 25. März 1998). Am 25. Juli 1991 sagte die Gospa: „In dieser Zeit ist der Friede auf besondere Weise bedroht, und ich erbitte von euch, dass ihr das Fasten und das Gebet in euren Familien erneuert. Liebe Kinder, ich wünsche, dass ihr den Ernst der Situation begreift und dass ihr begreift, dass viel von dem, was geschehen wird, von eurem Gebet abhängt.“ Immer wieder wird deutlich, wie sehr der Glaube, Gebet und Fasten den Frieden und unsere Zukunft beeinflussen: „Nur durch Gebet und Fasten kann der Krieg aufgehalten werden“ (Botschaft vom 25. April 1992). Indem wir uns durch Fasten und Entsagung von der Welt des Materiellen zurückziehen, werden wir offener für die Welt des Spirituellen, diese gewinnt mehr Anteil an uns. Und wenn wir als gläubige Christen mit dem Herzen fasten, in den Anliegen der Gospa, so können wir wiederum Einfluss nehmen auf den Plan Gottes: „Vor allem fastet, denn durch das Fasten werdet ihr erreichen, dass der gesamte Plan Gottes, den Gott hier in Medjugorje vorhat, verwirklicht wird ...“ (Botschaft vom 26. September 1985).
Die Gospa legte auch nahe, für die Bekehrung der Sünder zu beten und zu fasten. Dies ist ein weiterer Aspekt des Fastens: das Aufopfern. Auch dazu ruft die Gospa auf. Als die Seherin Vicka für längere Zeit unter Krankheiten – auch eine Art des Fastens durch Verzicht auf Gesundheit – zu leiden hatte, ermunterte die Gospa sie dazu, all ihre Schwierigkeiten Jesus für die Bekehrung der Sünder darzubringen. So verzichtete Vicka darauf, die Gospa um Heilung zu bitten.
Wie soll man fasten? Vicka sagt in einem Gespräch mit Pater Bubalo: „Wir haben sie gefragt, wie man fasten müsse, und sie sagte: bei Brot und Wasser ...Wer fastet, tut Gutes, wer aber nicht fastet, sündigt bestimmt nicht. Es sei denn, dass er dasjenige Fasten nicht hält, das die Kirche anordnet ... Das Wichtigste ist, dass man fastet, jeder so, wie er kann.“
Heute ist die Praxis des Fastens am Mittwoch und Freitag fest mit Medjugorje verbunden.

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