Dienstag, 27. Mai 2014

Der Himmel

Das Leben schreibt viele Geschichten, und einige davon sind sehr geeignet, tiefe Wahrheiten aufzuzeigen. Dazu gehören folgende zwei Geschichten aus P. Petar Ljubicics Buch "Beispiele, die ermutigen":

Der Reiche und der Himmel

Ein Priester predigte am Hochfest Christi Himmelfahrt begeistert über den Himmel. Als er die Kirche verlassen wollte, kam ein reicher Mann auf ihn zu und sagte: „Pater, Sie haben sehr schön und gut über den Himmel gesprochen, aber Sie haben uns nicht gesagt, wo der Himmel ist.“ Der Priester antwortete: „Ich zeige Ihnen, wo er ist. Oben in diesem Haus, im letzten Stockwerk, wohnt eine arme Witwe mit ihren beiden Söhnen. Alle sind krank und haben Hunger. Sie leiden große Not! Schicken Sie jemanden, der sie besucht. Geben Sie ihnen ein bisschen zu Essen, Holz und Kleidung. Dann nehmen Sie die Heilige Schrift und lesen das 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums, in dem Jesus über den Jüngsten Tag spricht. Ich bin sicher, Sie werden gleich verstehen, wo der Himmel ist. Falls nicht, kommen Sie bitte noch einmal zu mir, dann werde ich es Ihnen genauer erklären.“ Der Reiche gehorchte dem Priester. Noch am selben Tag besuchte er die kranke Witwe und beschenkte sie reichlich. Er kehrte zu dem Priester zurück und sagte: „Pater, ich habe nicht nur erfahren, wo der Himmel ist, sondern ich war sogar dort! Ich kann mit meinen armen Worten nicht ausdrücken, was ich in meiner Seele fühle! Aber ich kann Ihnen so viel sagen: Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich!“

Aus einer Predigt an ein Brautpaar

Bei einer kirchlichen Trauung gratulierte der Priester dem jungen Paar mit den Worten: „Streitet euch! Streitet euch oft! Das ist mein aufrichtiger und brennender Wunsch für euch und mein bester Glückwunsch!“ Die Gäste wurden nervös, das Brautpaar war sprachlos. „Was meint er damit? Macht er einen Scherz?“ Da sprach der Priester weiter: „Wenn er zu dir sagt: Kauf dir einen neuen Wintermantel!, sagst du: Nein! Ich habe einen, der noch gut ist, doch du brauchst noch Fachbücher. Wenn sie zu dir sagt: Geh dir ein Fußballspiel ansehen, ich weiß, dass du das gern tust!, sagst du: Nein! Ich gehe zwar gern zum Spiel, aber ich liebe dich noch mehr, dich und unser Zuhause. Ich bleibe heute lieber bei dir! Streitet so bei allem in eurem gemeinsamen Leben: ,Auf dass es für dich schöner sei und es dir besser gehe!‘ – ,Nein, dir!‘ Streitet beharrlich, mit der Kraft der Liebe. Und ihr werdet erfahren, was Glück ist.“ Zur Nachahmung empfohlen!

Auszug aus dem Buch "Beispiele, die ermutigen, anziehen aber auch ermahnen" von P. Petar Ljubicic, erschienen im Miriam Verlag

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