Samstag, 30. August 2014

Sich dem Willen Gottes anvertrauen


"Lebendiger Glaube ist, sich dem Willen Gottes anvertrauen; überzeugt sein, dass die Gnade, die Gott schenkt oder nicht, dass das, was geschieht, immer dass Bessere für uns ist."

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 29. August 2014

"Reicht das so?"

Geschichten, die das Leben schrieb, können den Glauben und das, worauf es im Christentum wirklich ankommt, oft besser verdeutlichen als theoretische Abhandlungen. Abbé Pierre Lefèvre stellt uns – im dritten Band von „Kleine Geschichten – große Wahrheiten“ – solche Geschichten vor:

Wenn man auf den Bus warten muss, hat man oft das Gefühl, Zeit zu verlieren. Aber nicht immer ist es verlorene Zeit. Eine Frau aus Deutschland erzählt:

Vor drei Jahren wartete ich in einer Großstadt auf den Bus. Er kam und kam nicht. Da näherte sich eine Prostituierte. Als sie versuchte, sich an die Männer in unserer Nähe heranzumachen, rief ich innerlich zu Jesus: „Du bist der Retter, rette sie!“ Als die Frau bei den Männern keinen Erfolg hatte, kam sie auf mich zu. Ich wischte sorgfältig die Regentropfen vom Sitzplatz neben mir weg. Sie staunte über meine Geste und fragte, weshalb ich das tue. – „Ich möchte verhindern, dass Sie sich schmutzig machen.“ Sie steht staunend da und sagt: „Das ist aber nicht gerade häufig, diese Aufmerksamkeit für andere.“ – „Das stimmt, und deshalb ist man ja auch oft allein.“ Sie stößt einen tiefen Seufzer aus und sagt: „Einsamkeit, das kenne ich!“ – Ich entscheide mich, sie zu duzen, und wage den ersten Schritt: „Du kennst die Einsamkeit, aber kennst du auch Jesus?“ Sie überlegt. „Ist das der, den sie Christus nennen?“ – „Ja, er ist dein Retter.“ – „Er kann mich retten? Wann?“ – „Ich weiß es nicht, bitte ihn darum. Er kommt und rettet dich.“
Sie steht auf, faltet die Hände, schließt die Augen und fleht laut: „Jesus, rette mich!“ Dann wendet sie sich wie ein kleines Mädchen, das sein Bestes versucht hat, an mich und fragt: „Reicht das so?“ „Ja, das reicht. Mach das oft so, dann wird er dich retten.“ Da gerade der Bus kam, kritzelte ich schnell meine Telefonnummer auf einen Zettel und gab ihn ihr.
Mehrere Monate vergingen. Eines Abends rief sie mich an und bat darum, mich mit ihr zu treffen. Sie fügte hinzu, sie sei nicht allein. In der Tat, als ich ankam, waren da fünf Prostituierte. Sie erzählten mir, jeden Tag träfen sie sich, um eine halbe Stunde lang zu wiederholen: „Jesus, du bist der Retter. Komm und rette uns!“ Sie luden mich ein, mich ihnen anzuschließen, wenn ich könnte.
In den folgenden Monaten wuchs die Gruppe. Schließlich waren es 27 Personen. Manchmal versuchte ich, ihnen eine kleine Katechese zu halten, doch sie antworteten mir: „Das wissen wir schon. Jesus hat es uns gelehrt!“
Heute, nach zwei Jahren, haben diese Prostituierten im Sakrament der Versöhnung eine Antwort auf ihr Beten empfangen und beschlossen, ihr Leben radikal zu ändern. Oft haben sie auf ganz unerwartete Weise Arbeit gefunden, viele haben kirchlich geheiratet, Kinder bekommen und führen ein Familienleben in Treue und im Gebet. Einige machen sogar eine Katechetenausbildung, um dann Zeugnis zu geben von der wunderbaren Begegnung, die ihr Leben verändert hat. Für Gott ist nichts unmöglich!

Aus "Kleine Geschichten - Große Wahrheiten (Band 3)" von P. Pierre Levebvre

Montag, 25. August 2014

Die vergessene Familie


„Die Familie ist das Vaterland des Herzens“, sagt ein geflügeltes Wort. Ohne Familie wird unser Herz über kurz oder lang an Heimweh erkranken. Das Heimweh der Herzen nach der Liebe einer Familie scheint heute zu einer Volkskrankheit geworden zu sein. Das Heer der Einsamen wächst, Alleinsein wird zur Epidemie. Selbst wer eine wundervolle Familie hat, ist nicht gefeit vor Zeiten der Einsamkeit. Denn auch die beste Familie kann nicht stets da sein, wenn wir sie brauchen. Trotzdem sind wir nie allein. In jedem Moment sind wir mit der „vergessenen Familie“ verbunden – mit unseren Eltern und Geschwistern in Christus, die uns in die Ewigkeit vorausgegangen sind. Obwohl sie zur „Gemeinschaft der Heiligen“ gehören, denken wir wenig an sie. In Christus aber bilden sie unsere Familie, die Kirche, zu der die auf Erden lebenden Christgläubigen genauso gehören wie die Verstorbenen, die noch in der Läuterung befindlich sind, sowie all jene, die sich bereits in der himmlischen Seligkeit befinden (vgl. KKK 962).

Die Gemeinschaft der Heiligen

Von der seligen Anna Katharina Emmerick († 1824) wissen wir, dass sie als kleines Mädchen oft den hl. Johannes der Täufer in Gestalt eines Kindes sah, der sie begleitete in ihrem Beten und Arbeiten. In neuerer Zeit leuchtet das Beispiel des nordvietnamesischen Bruders Marcel Van auf: Nach der Lektüre der Geschichte einer Seele, dem Tagebuch der hl. Theresia von Lisieux († 1897), bat er Gott um die Gnade, dass diese Heilige ihm auf seinem Lebensweg beistehe. Wie staunte Bruder Marcel, als die hl. Theresia kurz darauf selbst zu ihm zu sprechen begann! Wie eine leibliche Schwester stand sie ihm bei auf seinem Weg zur Heiligkeit, bis er mit nur 31 Jahren im Jahr 1959 in einem kommunistischen Arbeitslager starb (vgl. Bruder Marcel Van – Kurzbiographie).„Selig sind, die nicht sehen, aber doch glauben“ (Joh 20,29), sagte Jesus. Wir haben keine Visionen von den Heiligen, sind aber eingeladen, an die Gemeinschaft der Heiligen zu glauben, unseren Weg im Alltag „an der Hand der Heiligen“ zu gehen, sie kennenzulernen, ihre Biographie zu lesen. Ihr Vorbild kann und will uns Mut, Inspiration und Hilfe schenken auf unserem Weg.
Warum bitten wir die Heiligen nicht häufiger um ihren Beistand? Sie kennen die Versuchungen und Prüfungen des Lebens und warten nur darauf, vor Gott fürbittend für uns einzutreten. Doch nicht nur in Notlagen sind die Heiligen verlässliche Begleiter. Man kann z.B. den Patron der Heimatpfarrei oder des Wohnorts bitten, uns auch im Alltag beizustehen und uns zu inspirieren, wie wir nach seinem Beispiel die Liebe zu Gott und den Mitmenschen leben können, auch wenn es oft nicht leicht ist. Wer sich um Angehörige sorgt, kann deren Namenspatrone um besonderen Schutz für sie bitten. Steht eine schwierige Begegnung bevor, dürfen wir die Namenspatrone beider Parteien einladen, betend „dabei zu sein.“
Wer Kranke pflegt, wird im hl. Bruder Konrad von Parzham eine Stütze finden, und wer Kinder betreut, dem sei der hl. Don Bosco ein Freund und Helfer. Ein Blick zu den Heiligen, die auch in schweren Zeiten Gott und die Menschen liebten, schenkt uns neuen Mut und vertreibt das Selbstmitleid sowie die Einsamkeit.

Erinnerung an die Entschlafenen

Zur „vergessenen Familie“ gehören heute vor allem unsere Verstorbenen: aus den Augen, aus dem Sinn ... Das gilt vor allem für die vor langer Zeit Verstorbenen. Der Katechismus (KKK 958) stellt fest: „Unser Gebet für die Verstorbenen kann nicht nur ihnen selbst helfen: wenn ihnen geholfen ist, kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden.“ Die Mystikerin Mechthild Thaller-Schönwerth († 1919) bezeugt die Dankbarkeit der Seelen im Fegefeuer, für die sie Gebete und Werke der Sühne aufopferte. Nachdem ihnen dadurch geholfen worden war, wurde die Fürbitte dieser Armen Seelen wirklich „wirksam“: Mechthild bezeugt, dass diese Seelen ihr sogar ganz real bei schwerer Arbeit halfen, die sie allein kaum geschafft hätte. „Die geringste unserer Handlungen wirkt sich, wenn sie aus Liebe geschieht, zum Vorteil aller aus. Dies geschieht in der Solidarität mit allen lebenden und toten Menschen, die auf der Gemeinschaft der Heiligen gründet“ (KKK 953).
Der Alltag bietet jedem von uns zahl reiche Gelegenheiten, diesen Vorteil zugunsten aller Lebenden und Verstorbenen praktisch umzusetzen. Vielleicht strapaziert jemand meine Geduld, dann kann ich z.B. den hl. Franz von Sales durch ein Stoßgebet um seine Sanftmut bitten. Gleichzeitig wird der Vorfall zu einem Gebet, wenn ich Gott bitte, den Seelen im Fegfeuer dadurch eine Gnade zu schenken. Auch alles Frohe können wir mit unserer „vergessenen Familie“ teilen und die Heiligen bitten, unsere Freude wie ein Geschenk vor Gott zu tragen und ihn zu bitten, dadurch einem Leidenden Gnade zu schenken.
„Wer glaubt, ist nie allein!“, sagte Papst Benedikt XVI. Wir sind eingeladen, unsere Bande der Freundschaft zu erneuern, die uns mit den Heiligen und mit den Verstorbenen verknüpfen. Wenn wir weltlich leben, bleibt das Leben flach und eindimensional, weil die Welt uns lehrt, vor allem an uns selbst zu denken. Die Gemeinschaft der Heiligen, zu der wir uns jeden Sonntag im Credo bekennen, macht unser Leben noch reicher, tiefer und dreidimensional, dreifaltig. Deshalb sagt Paulus (Eph 3,17ff): „In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.“

Beatrix Zureich

Zuerst erschienen in "Maria - das Zeichen der Zeit" (MZZ) Nr. 163

Samstag, 23. August 2014

Glauben



Die Menschen, die glauben, sind wie große Bäume, die eine Wurzel im Erdreich haben. Wer nicht glaubt, ist wie ein Baum ohne Wurzel oder eine schwache Pflanze – sie wird beim kleinsten Windhauch weggetragen.

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 22. August 2014

Maria Magdalena


Aus den Erlebnissen mit Resl von Konnersreuth

Rund 30 Jahre lang war Anni Spiegl eine Freundin der Familie Neumann und besonders der stigmatisierten Resl († 1962). Ein Jahr nach dem frühen Tod der Mystikerin veröffentlichte sie ihre Erinnerungen, in denen sie die gemeinsamen Unternehmungen, den Widerstand gegen die Nazis, die Wohltätigkeit der Familie Neumann gegenüber Armen und Verfolgten sowie viele Visionen und übernatürliche Erlebnisse Resls beschreibt. Am 13. Februar 2005 leitete der damalige Regensburger Bischof Gerhard L. Müller ihren Seligsprechungsprozess ein. Im Folgenden zitieren wir aus Anni Spiegls Aufzeichnungen:

Die hl. Maria Magdalena

Resl hegte eine besondere Liebe zur hl. Maria Magdalena. Sie muss sehr schön gewesen sein. Resl begegnete ihr in mehreren Visionen. Nach Resls Erzählung ist sie die Schwester von Martha und Lazarus. Sie ließ sich ihr Erbteil auszahlen und nahm Wohnung auf ihrem Gut Magdala, wo sie ein sehr leichtes Leben führte. Magdalena war schön gekleidet und geschmückt. Die Fußkettchen klirrten leise beim Gehen. Bei ihrer ersten Begegnung mit Jesus wollte sie nur den schönen, interessanten Mann sehen, von dem die ganze Stadt sprach. Bei Magdalena war es keine plötzliche Bekehrung wie bei Paulus. Bei ihr war es Liebe, die erst geläutert werden musste.

Magdalena merkte bald, dass Jesus anders war als die anderen, sie suchte seine Nähe. Ihre Bekehrung war endgültig, als er im Haus des Simon zu ihr sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben, geh hin in Frieden!“ Nun gab es für sie keine Furcht und kein Zurück mehr.

Resl sah Magdalena unter dem Kreuz, von Blut benetzt, und am Ostermorgen als Erste zum Grab eilen. Sie ist gelaufen. Ihr schönes, volles Haar fiel ihr ins Gesicht, so dass sie es immer wieder hinausstrich. Auch Resl machte die gleiche Bewegung mit (als sie die Vision schaute). Maria kam als Erste zum Grab, während die anderen Frauen in einiger Entfernung stehenblieben. Sie fand das Grab leer und lief suchend durch den Garten. Da sah sie einen Mann vor sich, den sie für den Gärtner hielt. Ihn fragte sie: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Dann die Antwort: „Myriam!“ Da erkannte auch Resl den Heiland. Ihr Gesicht strahlte (...)

Aus: Anni Spiegl, Leben und Sterben der Therese Neumann von Konnersreuth

Mittwoch, 20. August 2014

Sie riskieren viel!


Geschichten, die das Leben schrieb, können den Glauben und das, worauf es im Christentum wirklich ankommt, oft besser verdeutlichen als theoretische Abhandlungen. Abbé Pierre Lefèvre stellt uns – im dritten Band von „Kleine Geschichten – große Wahrheiten“ – solche Geschichten vor:

Ein Pfarrer in Paris konnte die letzten Momente im Leben einer Frau aus seiner Pfarrei nicht vergessen. Diese Frau hatte den Sakramentenempfang abgelehnt, doch auf die Bitte ihrer Tochter hin erklärte sie sich schließlich mit einem Besuch des Pfarrers einverstanden. Der Priester merkte schnell, dass die Sterbende verbittert und nicht im Frieden war. Er fragte sie, ob er etwas tun könne, um es ihr leichter zu machen. Sie gab keine Antwort. Er fragte sie, ob es vielleicht jemanden gäbe, dem sie böse wäre. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte sie: „Ja, ich bin meinem Bruder böse. Er hat mir meinen Erbteil gestohlen, das werde ich ihm nie verzeihen!“
Der Priester erinnerte sie an die Warnung des Heilands: „Wenn ihr nicht vergebt, wird auch euer himmlischer Vater euch nicht vergeben.“ Die Antwort ließ nicht auf sich warten: „Ich weiß, dass Gott mir nicht vergeben wird, aber das ist mir egal.“ – „Also da riskieren Sie aber viel“, meinte der Priester. Die Frau antwortete kalt: „Ich weiß, dass ich verdammt werde, aber dann kann ich wenigstens die ganze Ewigkeit lang meinen Bruder hassen.“
Der Priester wusste nicht weiter. Er fiel schließlich auf die Knie und betete: „Heilige Maria, Mutter Gottes, jetzt, in der Stunde unseres Todes, bitte für uns!“ Da brach die Frau plötzlich in Tränen aus und rief: „Ich vergebe, ich vergebe! Herr, vergib auch mir!“ Mit einem Lächeln verstarb sie nach wenigen Minuten.


Aus "Kleine Geschichten - Große Wahrheiten (Band 3)" von P. Pierre Levebvre

Dienstag, 19. August 2014

Vertrauen

„Um Gnaden von Jesus zu erlangen, genügt es, lebendigen Glauben und Vertrauen zu haben, ohne sich vielerlei Sorgen zu machen.“

Sr. M. Bertilla

Sonntag, 17. August 2014

Die Göttliche Liebe



Wer in sich das Feuer der göttlichen Liebe wünscht, muss den Rauch der Dinge der Welt bei sich vertreiben.

Heiliger Josef von Copertino

Freitag, 15. August 2014

Das heilende Sakrament


Der irische Missionar P. Kevin Scallon berichtet von seinem ersten Erlebnis mit der Macht Jesu durch die Krankensalbung:

Mitte der sechziger Jahre weilte ich als junger Priester in Nigeria, wo ich Einkehrtage für die Pfarrei in einer sehr armen Gegend gehalten hatte. Eines Morgens stand ich nach der hl. Messe vor der kleinen Kirche und unterhielt mich mit den Menschen, als ein Mann zu mir trat, der einen in eine Decke gewickelten kleinen Jungen auf dem Arm trug. Der Reaktion der Umstehenden konnte ich entnehmen, dass der Junge sehr krank war, dem Tode nahe. Der Vater legte ihn sanft vor meinen Füßen auf den Boden und sagte: „Pater, bitten Sie doch Gott darum, meinen Sohn zu heilen!“
Noch nie im Leben hatte jemand so etwas zu mir gesagt, und ich wusste wirklich nicht, wie ich reagieren sollte. Plötzlich, wie inspiriert, dachte ich an die Krankensalbung. Ich holte mein Römisches Rituale hervor und begann, die lateinischen Gebete des „Sakraments der Letzten Ölung“ zu beten, wie es damals hieß. Ich salbte die Augen, Ohren, Nase, Lippen, Hände und Füße des Kindes. Als ich fertig war, bat ich die Menschen zu beten; nach einigen Minuten hob der Mann seinen Sohn vom Boden auf und ging heim.
Als an jenem Abend die hl. Messe begann, gab es eine große Aufregung in der Kirche, es wurde geklatscht, Gott gepriesen und die Trommeln geschlagen. Zuerst wusste ich nicht, was geschehen war, dann erkannte ich die Ursache: Derselbe Mann stand vor mir, mit einem großen, breiten Lächeln. Er sagte: „Schauen Sie, Pater, meinem Kind geht es besser. Sie haben meinen Sohn geheilt!“ Er sagte noch mehr, doch ich hörte nichts mehr. Ich war innerlich zutiefst bewegt durch dieses Zeichen, das Jesus diesen armen Menschen und einem jungen irischen Priester, der es so dringend brauchte, geschenkt hatte.
Ich will selbst kommen und ihn gesund machen“ (Mt 8,7)

Aus dem Buch "Ich will selbst kommen" von P. Kevin Scallon

Donnerstag, 14. August 2014

Kleine Geschichten - Große Wahrheiten

Band 3 der beliebten Kurzgeschichten-Reihe von P. Pierre Lefèvre ist erschienen!

83 Kurzgeschichten, die illustrieren, was es heißt, das Vaterunser und die Sakramente im Alltag zu leben. Heilige wie Kyrill und Methodius oder der selige Frédéric Ozanam gehören ebenso zu den "Helden" der Geschichten wie Menschen aus Europa, Amerika oder Asien, die im Alltag, im Krankenhaus oder am Arbeitsplatz ihren Mann stehen. 
210 Seiten, broschiert / Art.Nr.: 1405 / Preis: € 10.00

Mittwoch, 13. August 2014

Der fliegende Heilige

Zu den faszinierendsten Heiligen gehört der Franziskanerpater Josef Maria von Copertino (1603 - 1663) aus der Provinz Apulien in Süditalien. In einem Stall geboren, erlebte er schon in jungen Jahren Armut, Krankheit und Ablehnung. Der Schüler aber konnte auch in tiefes Staunen versinken – beim Klang der Orgel, bei der Erwähnung des Namens Jesus ... Fasziniert vom Leben des hl. Franziskus wollte er diesem nachfolgen. Doch sein Weg ins Kloster war dornig, mehrfach wurde er „wegen Unfähigkeit“ abgewiesen, bis er endlich Franziskanerminorit werden durfte. Er schien zwei linke Hände zu haben, tat sich schwer beim Lernen und schien oft geistesabwesend zu sein. Mit äußerster Mühe, durch viel Gebet und die Hilfe der Mutter Gottes schaffte er das Priesterstudium schließlich doch.
Bald merkten die Menschen nun, wie hoch er, der „Unfähige“, begnadet war: Unzählige Male schwebte er verzückt in der Luft, er hatte Visionen über die Zukunft, besaß die Gabe der Heilung und der Herzensschau. Seine charismatischen Gaben waren dermaßen spektakulär, dass viele ihn aufsuchten, einfaches Volk wie Gelehrte und Adlige. Doch der Heilige litt auch unter Verdächtigungen und Unverständnis und wurde, um dem Ansturm der Massen zu begegnen, von Kloster zu Kloster geschickt und immer mehr vor der Öffentlichkeit abgeschottet. Noch heute erfährt der hl. Josef von Copertino vor allem in seiner Heimat eine große Verehrung. Eine Kurzbiographie mit Novene und Gebeten, aus der die folgende Leseprobe stammt, möchte ihn auch hierzulande bekanntmachen.

Die letzten Jahre

Auf Bitten seiner Mitbrüder wird Pater Josef im Jahr 1657 in dem Kloster der Franziskaner-Konventualen in Osimo aufgenommen, das in der Mark Ancona liegt. Bereits bei seiner Ankunft sieht er über der Basilika von Loreto die Engel auf- und niedersteigen. Bei diesem Anblick gerät er in Ekstase und fliegt hinauf zum Giebel einer Scheune – zum heillosen Entsetzen der mitreisenden Brüder. Obwohl er auch dort ein Gefangener seiner Zelle ist, weiß er dennoch um die Gebetsanliegen, die an die Gemeinschaft herangetragen werden, um sich den Beistand des berühmten Heiligen und Wundertäters zu sichern. Br. Josef versöhnt Zerstrittene, heilt Kranke, spricht Prophezeiungen aus, hebt immer wieder in Verzückung ab, tanzt mit einer Nachbildung des Jesuskindes in seinen Armen und singt dabei vor Glück. Er hört nicht auf, für die Anliegen seiner Mitmenschen zu beten und zu opfern.

Nach monatelangem Fieber stirbt Josef Maria von Copertino am 18. September 1663 in Osimo im Kreis seiner Mitbrüder. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. Plötzlich wird sein Haupt von einem hellen Licht umstrahlt. Friedlich und entspannt ruht sein Leib, wie im Schlaf, ohne eine Spur des Leidens oder eines Todeskampfes. Pater Josef hat seine Seele dem Schöpfer zurückgegeben.

Die Verehrung des Heiligen

Schon bald kommt es am Grab von Pater Josef in der Klosterkirche von Osimo zu auffälligen Gebetserhörungen und Wundern. Das einfache Volk verehrt den, der im Ruf der Heiligkeit starb, als einen mächtigen Fürsprecher. Auch die Kirche bestätigt sein heiligmäßiges Leben: Im Jahr 1753 wird Josef Maria von Copertino von Papst Clemens XIII. selig- und vierzehn Jahre später heiliggesprochen. Besonders in seiner süditalienischen Heimat erfreut sich der „fliegende Heilige“ bis heute großer Popularität. Er ist ein Patron der Schüler und Studenten, die ihn bei Prüfungen um Hilfe anrufen. Auch die Piloten, vor allem der (argentinischen) Luftwaffe, wenden sich an ihn als ihren Schutzpatron. Im Jahr 1963 wird er schließlich zum Schutzpatron der Weltraumfahrer ernannt. Josef von Copertino gilt als einer der bemerkenswertesten Heiligen der christlichen Mystik, doch auch zu den am wenigsten verstandenen. Er wollte nur das Eine: den Willen Gottes erfüllen. Ja, er war geradezu verrückt nach Gott. Diese Verrücktheit erfasste nicht nur seine Seele, sondern auch den ganzen Leib, der buchstäblich hinaufgezogen wurde zu Gott. Unzählige Gläubige aller Stände suchten ihn auf. Aufgrund seiner Gabe der Herzensschau wurde er vor allem von dem einfachen Volk verehrt, das seine Nähe suchte und seinen Rat annahm. Seine von Gott eingegossene Wissenschaft setzte selbst gelehrte Theologen immer wieder ins Staunen. Die Zeit seiner Isolation nutzte P. Josef zu Gebet, Gesang und Dichtung. So ist von ihm eine umfangreiche geistliche Spruchsammlung erhalten.

Aus: Gottfried Egger, Heiliger Josef von Copertino – Patron der Studenten

Dienstag, 12. August 2014

Maria - das Zeichen der Zeit

Seit über 30 Jahren gibt die Rosenkranz-Aktion e.V. beim Miriam-Verlag die Quartalszeitschrift "Maria - das Zeichen der Zeit", kurz "MZZ" heraus.
Zahlreiche Artikel befassen sich mit dem Glaubens- und Gebetsleben, Persönlichkeiten der Kirche und Heiligen. Erlebnisse und Wunder aus aller Welt werden berichtet, außerdem finden sich im hinteren Teil Hinweise auf das Verlagsprogramm und Neuerscheinungen im Miriam-Verlag.

Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe zum kostenlosen Download.

Ein Archiv unserer Ausgaben seit 2010 finden Sie hier.
Die Zeitschrift kann gegen Spende vom Miriam-Verlag bezogen werden. Ältere Ausgaben sind teilweise vergriffen, zum Großteil aber in digitaler Form erhältlich. Sie interessieren sich für eines der vorgestellten Bücher oder ein im Heft abgedrucktes Bild? Melden Sie sich noch heute bei uns: 

Miriam-Verlag Josef Künzli
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Internet: www.miriam-verlag.de

Oder schreiben Sie uns über das Kontaktformular.

Ein Großteil der im MZZ erscheinenden Artikel wird verzögert auch hier im Blog veröffentlicht.

Montag, 11. August 2014

Heiliger Josef von Copertino - Patron der Studenten

Aktuell ist ein neues Büchlein im Miriam-Verlag erschienen, in dem Pater Gottfried Egger aus dem Leben des Heiligen Josef von Copertino erzählt.


Der aus dem süditalienischen Apulien stammende Franziskaner führte ein sehr bewegtes Leben. Besondere Bekanntheit erlangte er durch seine außergewöhnlichen Charismen: er besaß die Gabe der Herzensschau, der Prophetie, der Heilung und der Levitation (Schweben). Letzteres brachte ihm den Namen "Heiliger der Flüge" ein. Der vor allem in Italien sehr verehrte Josef von Copertino ist der Patron der Schüler und Studenten und wird auch in schweren Anliegen um Fürbitte angerufen.

Zu beziehen beim Miriam-Verlag

48 Seiten, geheftet / Artikelnummer: 1404 / ISBN 978-3874494045 / Preis: € 2.00