Freitag, 22. August 2014

Maria Magdalena


Aus den Erlebnissen mit Resl von Konnersreuth

Rund 30 Jahre lang war Anni Spiegl eine Freundin der Familie Neumann und besonders der stigmatisierten Resl († 1962). Ein Jahr nach dem frühen Tod der Mystikerin veröffentlichte sie ihre Erinnerungen, in denen sie die gemeinsamen Unternehmungen, den Widerstand gegen die Nazis, die Wohltätigkeit der Familie Neumann gegenüber Armen und Verfolgten sowie viele Visionen und übernatürliche Erlebnisse Resls beschreibt. Am 13. Februar 2005 leitete der damalige Regensburger Bischof Gerhard L. Müller ihren Seligsprechungsprozess ein. Im Folgenden zitieren wir aus Anni Spiegls Aufzeichnungen:

Die hl. Maria Magdalena

Resl hegte eine besondere Liebe zur hl. Maria Magdalena. Sie muss sehr schön gewesen sein. Resl begegnete ihr in mehreren Visionen. Nach Resls Erzählung ist sie die Schwester von Martha und Lazarus. Sie ließ sich ihr Erbteil auszahlen und nahm Wohnung auf ihrem Gut Magdala, wo sie ein sehr leichtes Leben führte. Magdalena war schön gekleidet und geschmückt. Die Fußkettchen klirrten leise beim Gehen. Bei ihrer ersten Begegnung mit Jesus wollte sie nur den schönen, interessanten Mann sehen, von dem die ganze Stadt sprach. Bei Magdalena war es keine plötzliche Bekehrung wie bei Paulus. Bei ihr war es Liebe, die erst geläutert werden musste.

Magdalena merkte bald, dass Jesus anders war als die anderen, sie suchte seine Nähe. Ihre Bekehrung war endgültig, als er im Haus des Simon zu ihr sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben, geh hin in Frieden!“ Nun gab es für sie keine Furcht und kein Zurück mehr.

Resl sah Magdalena unter dem Kreuz, von Blut benetzt, und am Ostermorgen als Erste zum Grab eilen. Sie ist gelaufen. Ihr schönes, volles Haar fiel ihr ins Gesicht, so dass sie es immer wieder hinausstrich. Auch Resl machte die gleiche Bewegung mit (als sie die Vision schaute). Maria kam als Erste zum Grab, während die anderen Frauen in einiger Entfernung stehenblieben. Sie fand das Grab leer und lief suchend durch den Garten. Da sah sie einen Mann vor sich, den sie für den Gärtner hielt. Ihn fragte sie: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Dann die Antwort: „Myriam!“ Da erkannte auch Resl den Heiland. Ihr Gesicht strahlte (...)

Aus: Anni Spiegl, Leben und Sterben der Therese Neumann von Konnersreuth

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