Dienstag, 8. Juli 2014

1873: Ein Josefswunder in Santa Fé

Welch außerordentliche Früchte das Gebet um die Fürbitte des hl. Josef haben kann, zeigt ein Ereignis aus dem Jahr 1873 in Santa Fé, USA. Schwester M. Florian berichtet.

Unsere Schwestern hatten beschlossen, von mexikanischen Zimmerleuten eine Kapelle nach dem Muster der „Sainte Chapelle“ in Paris bauen zu lassen. Nach den Plänen des Architekten P. Mouly wurde das Gebäude in fünf Jahren errichtet. Die Kapelle war 22,5m lang, 7,5m breit und 25,5m hoch. Als der Bau fast fertig war, bemerkte man mit Erschrecken einen Konstruktionsfehler. Die Kapelle war sehr schön geworden, ebenso auch die Empore an der Rückwand. Doch es gab keinen Weg, um von unten nach oben zu kommen, man hatte den Treppenaufgang vergessen! Verschiedene Fachleute wurden zu Rate gezogen, und von allen kam dieselbe Antwort: „Nichts zu machen! Für eine Treppe reicht der Platz nicht aus. Es gibt nur eine Lösung: entweder eine Leiter benützen oder die ganze Empore neu bauen.“
Man kann sich die Entäuschung und Ratlosigkeit der Schwestern vorstellen. Doch als Frauen mit starkem Glauben beschlossen sie, vorerst nichts zu unternehmen, sondern statt dessen eine Novene zum hl. Josef zu beten und die Hilfe der göttlichen Vorsehung abzuwarten.
Am letzten Tag der Novene klopfte ein Mann mit grauem Haar und einem Esel, der mit einer Werkzeugkiste beladen war, an die Tür und wünschte mit Schwester Magdalena, der damaligen Oberin, zu sprechen. Er wollte sich gern beim Bau der besagten Treppe nützlich machen, worüber die Mutter Oberin geradezu entzückt war. Nach dem Zeugnis mehrerer Schwestern, die ständig beim Bau zugegen waren, benutzte der geheimnisvolle Handwerker für seine Arbeit nur eine Säge, ein Winkelmaß und einen Hammer. Anstelle von Nägeln verwendete er hölzerne Nieten. Sie entsannen sich, auch einige Bottiche gesehen zu haben, in welchen Holzstücke in Wasser eingeweicht lagen.
Als Mutter Magdalena den unbekannten Baumeister nach erfolgreicher Arbeit entlohnen wollte, war dieser nicht mehr aufzufinden. Alle Nachforschungen blieben erfolglos, und im Bauholzlager vor Ort gab es nicht einmal einen Kaufbeleg für das verwendete Holz.
Die Treppe ist eine Konstruktion mit 36 Stufen in zwei Spiralen von genau 360 Grad, ohne jegliche Zentralstütze. Sie läuft von der Empore nach unten auf den Fußboden, und wird nur von diesen gestützt. Man spürt beim Begehen der Treppen eine gewisse Elastizität, was sich in einer leichten vertikalen Schwingung äußert, wie etwa bei einer großen Sprungfeder. Viele Architekten und Konstrukteure aus dem Ausland haben im Laufe der Jahre dieses Meisterwerk der Baukunst besichtigt und untersucht. Sie alle sind erstaunt, dass diese Treppe nicht in sich zusammengestürzt ist. Doch sie steht nach über 100 Jahren täglicher Benutzung immer noch. Das Holz weist eine große Härte auf und stammt mit Sicherheit nicht aus New Mexiko. Seine Herkunft konnte bis heute noch nicht abschließend geklärt werden.
Ist der hl. Josef selbst der Baumeister? Die Schwestern sind davon überzeugt, dass diese Treppe die Antwort auf ihr vertrauensvolles Bitten zum glorreichen Bräutigam der Gottesmutter war. –

Dieser Bericht will uns ermutigen, den hl. Josef in allen Nöten vertrauensvoll anzurufen. Dies empfiehlt auch die Kirchenlehrerin Teresa von Avila (†1582). Wenn auch Sie eine Novene zum hl. Josef beten wollen, finden Sie eine große Auswahl an Gebeten im Buch „Verehrt den hl. Josef“.

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