Einstieg in die östliche Meditation
Nachdem mein Mann und ich den Einführungskurs absolviert und jeder sein persönliches Mantra erhalten hatte, begannen wir regelmäßig morgens und abends zu meditieren, d. h. wir wiederholten ständig unser Mantra. Zuvor stimmten wir uns mit bestimmten Übungen (Asanas), auf diese Meditation ein. Von nun an besuchten wir regelmäßig das TM-Zentrum und wurden dort immer mehr mit dem hinduistischen Glauben vertraut gemacht. Um den Meditationslehrer herum hatte sich eineSehr schnell ordnete sich nun unser Leben (…) Auch das Chaos in unserem Haus löste sich auf und immer größere Ordnung trat ein (…) Allerdings gerieten wir nun in ein anderes Extrem. Durch die regelmäßigen Besuche im TM-Zentrum lernten wir viele Menschen kennen. Von ihnen erhielten wir [esoterische] Bücher über fast jeden Bereich des Lebens. Und wir probierten nach und vieles davon aus.
Nachdem wir Alkohol und Zigaretten entsorgt hatten, durften unsere „normalen“ Bekannten unsere Tiefkühlschränke leeren und alle Fleischvorräte mitnehmen. Da ja die Tiere in der östlichen Philosophie als unantastbar und als Wiedergeburten angesehen werden, wurden wir zwangsläufig Vegetarier und verzichteten ebenfalls auf Eier. Als nächstes wurde der Zucker verbannt und wir erwarben eine Getreidemühle. Morgens gab es nun ein Müsli aus geschrotetem Korn mit Früchten und Joghurt. Das Mittagessen bestand aus einem Rohkostsalat und Kartoffeln sowie einem mit Schrot angemachten Gemüse, natürlich alles biologisch (…)
feste Gruppe von Schülern gebildet. Regelmäßig zeigte man uns Videos von dem Gründer Maharishi und gab uns hinduistische Kultbücher wie die Bhagavad Gita sowie Bücher von hinduistischen Mönchen, z. B. von Yogananda, Muktananda, Sivananda und anderen zu lesen. (Nach meiner Umkehr konnte ich eine ganze Aschentonne mit solchen Büchern füllen, die ich auf diesem Weg entsorgt habe!) Nach etwa einem halben Jahr ließen wir auch unsere Kinder, die damals zwischen vier und elf Jahre alt waren, in die TM einführen (…), auch sie erhielten ein Mantra.
Gefangen in einer okkulten Spirale
Das erste Mantra schien nach etwa zwei Jahren seine Aufgabe erfüllt zu haben. Es hatte sozusagen das Bewusstsein genug aufgepflügt, so dass dieses bereit war für ein neues Mantra, d. h. für einen neuen Götzennamen. Dieses neue Mantra sollte uns weiter in Richtung Erleuchtung führen. So wurden wir immer mehr dem Einfluss dämonischer Kräfte ausgeliefert. Im Lauf der folgenden Jahre brachte der Guru Maharishi immer neue, oft spektakuläre Techniken heraus. Diese mussten in Kursen, die oft auch im Ausland stattfanden, teuer erlernt und geübt werden (…) Bald galten wir in der TM-Szene des deutschsprachigen Raumes als die ideale Vorzeigefamilie. In allem folgten wir dem Guru, den wir oft auch privat in seiner Residenz in der Schweiz besuchten (…)Infolge des steten Eintauchens in die hinduistische Philosophie, durch das Lesen von Schriften des östlichen Gedankenguts sowie das Ausüben all der TM-Techniken fand jedoch eine Art Gehirnwäsche statt. Wir verfielen Schritt für Schritt den östlichen Ideologien, später kamen noch Dinge wie Runen-Lesen und indianische Praktiken hinzu (…) Getrieben von einer tiefen unbewussten Unerfülltheit probierten wir – wie fast alle TM-Praktizierenden – zusätzlich mehr oder weniger intensiv alle möglichen esoterischen bzw. okkulten Praktiken und Heilmethoden aus, z. B. Astrologie, Reiki, Pendeln, Rutengehen, Bach-Blütentropfen, Homöopathie und vieles andere mehr. So legte ich mir vor dem morgentlichen Meditationsprogramm erst einmal die Tarot-Karten (…) Die so teuer erkauften Praktiken und Techniken versprachen Harmonie, Frieden, Wohlstand und Erfüllung. Doch tatsächlich blieb sowohl bei uns wie auch bei den meisten anderen Meditierenden kein Stein auf dem anderen. Fast alle Ehen gingen auseinander. Da wir ja weder an einen persönlichen Gott noch an die Erlösung durch Jesus Christus glaubten, musste es jemanden geben, der diese Sehnsucht der Seele stillte. Man konzentrierte sich deshalb ganz auf den Guru (…) Wir waren wie besessen von seinen Ideen und Zielen. Wir lebten in einer spirituellen Luftblase, in der wir zum Spielball der Mächte der Finsternis wurden. Heute kann ich nur davor warnen, auch nur einen kleinen Zeh in diese Mausefalle zu stecken, denn es wird äußerst schwierig sein, sich wieder daraus zu befreien!
Ein Auszug aus dem Buch "Gefährliche Meditation" von Renate Frommeyer
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